2ZÑ I Hauptch. Alte Gesch. VIII Buch.
wurde einer der größten und glücklichsten athe-
niensischen Feldherren, auch sehr freygebig und
dienstfertig; ward aber wegen seiner Macht und
Kühnheit von seinen Mitbürgern eben so sehr ge.
fürchtet als geliebt. Er reizte sie zum Kriege,
und überwand ihre Feinde mehrmals. Nie¬
mand war aber auch so veränderlich als er.
Bald sah man ihn arbeitsam, geduldig, massig
und streng gegen seinen Körper, bald wieder woh
lustig, ausschweifend im Essen und Trinken, und
den weichlichsten Sitten ergeben. Hierinne rich.
tete er sich nach den Gewohnheiten derer, bey
denen er lebte, und deren Freundschaft er such,
te. Im Grunde hatte er also keine wahren Tu»
genden, weil sie nicht dauerhaft styn konnten;
und ste konnten cs deswegen nicht seyn, weil sie
aus keinem gebesserten Gemüthe kamen. Sei¬
ne Mitbürger verjagten ihn eben darum, weil
sie ihm viel Böses zutraueten, zweymal: und er
verlor sein Leben, fern von seinem Vaterlande,
dem er über doch getreu blieb, da er kaum vier¬
zig Jahre alt war, durch die Hand der Perser,
stiften einen XXIII. Von diesen beyden Männern aufge-
Sffunter raitnferf, und durch ihren eigenen unruhigen
dcn Grie- Geist fortgerissen, verwickelten sich vre Athe.
^Cl1' nienser in einen Rrieg mit Den Spartanern,
oder Laccdamoniern. Beyde Nationen schätzten
ihre alten Gesetze und Sitten lange so hoch nicht
mehr, wie ehemals. Sie zogen auch alle an¬
dere griechische Nationen in diese Handel, so daß
manche den Alheniensern, andere dcn Sparta»
. nern