99
chem die Campaner, Volscer und Ausonen auf ihrer, die Hernicer
und Samniten auf der Römer Seite fochten. Der Sieg, welchen
die Consuln T. Manlius Tor qua tu s (Hinrichtung des Sohnes)
unAP. Decius Mus (Opfertod) am Vesuv 340 erfochten, und
dann eine zweite Schlacht bei Trifanum hatten die Unterwerfung
der Campaner und die allmähliche Eroberung der einzelnen lati-
nischen Städte bis 33^ zur Folge.
§133. Der-zweite Samnitenkrieg 326 — 304, veran¬
laßt durch beiderseitige Gränzstreitigkeiten, namentlich durch
die von den Römern vorgenommene Gründung der Kolonie Fre-
gellae, und die Besetzung der StadtPaläopolis durch die Samniten,
war einer der riesenhaftesten Kämpfe, da er fast alle Völker Ita¬
liens zu den Waffen rief. Kräftig und klug wüsten die Römer
Neapolis und die Lucaner auf ihre Seite zu ziehn. Der -Sieg,
welchen 324 der magister equitum Q. Fabius Rullianus gegen
den Willen des Dictator L. Papirius Cursor erfocht, und die
Schlacht, in welcher dann der letztere siegte, brachen die Sam¬
niten nicht so, daß sie Roms Forderungen auf völlige Unterwer¬
fung hätten erfüllen können. Die entsetzlich schmähliche Nieder¬
lage, welche P ontius den Consuln T. Veturius Calvinus und Sp.
Postumius in den Caudinischen Engpäßen 322 beibrachte
(Joch), ward bald durch neue Siege gut gemacht. Der Aufstand
der Latiner, als 315 Q. Fabius bei Lautulae eingeschloßen war,
brachte den Samniten keine Rettung, ebensowenig daß 312 die
Etruscer sich ihnen anschloßen. Wärend diese bis 308 Q.
Fabius (Schlacht am vadimonischen See bei Perusia 3fo) er¬
lagen, erlitten sie 309 durch L. Papirius Cursor bei Longula eine
schw ere Niederlage. Vergeblich regten sie die Urnbrer, die Her¬
nicer und die übrigen Völker auf, 304 musten sie mit diesen sich
Roms Hohheit beugen, wobei sie jedoch für sich noch günstige
Bedingungen erhielten.
§ 134. Der dritte Samnitenkrieg 298 — 290. Da die
Gallier jetzt von neuem unruhig wurden und das nördliche Etru¬
rien von den Römern noch nicht vollständig bezwungen war, er¬
hoben sich die Samniten von neuem, zwangen die Lucaner zu
einem Bündnis und gaben dadurch den Römern Veranlaßung zum
Kriege, der gefährlich wurde, als sich 296 das samnitische Heer
(unter Gellius Egnatius) mit den Etruscern und gallischen Scharen
vereinte. Allein der Sieg des Q. FabiusRurllianusbei Sen-
tinum 295 (Opfertod des zweiten P. Decius) zwang die Etrus¬
cer zur Niederlegung der Waffen und nach heldenmütigstem
Kampfe sahen sich 290 auch die Samniten zur Eingehung eines
Friedens genötigt, der sie jedenfalls Roms Herschaft unterwarf.
Die Sabiner, welche 290 zu spät die Waffen ergriffen, un¬
terwarf M’. Curius Dentatus.
Die Erhebung von Volsinii 283 hatte die Besetzung des
Landes ihrer Bundesgenoßen, der senonischen Gallier, und die
abermalige Unterwerfung Etruriens 280 zur Folge.
7*