Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Zweite Periode. — Die Perserkriege. 71 
starken Schanzen umgeben. Da verließen auch die Griechen ihre Flotte 
und griffen das persische Heer zu Lande an; als auch die Jonier zu 
ihnen übertraten, slohen die Perser. Von jetzt an nahmen auch die 
jonischen Griechen am Kampfe gegen Persien teil. 
4. Athens Befestigung. 
Athen war nach den Erfahrungen der letzten Jahre darauf bedacht, 
sich durch eigene Macht zu schützen. Es hatte die Unzuverlässigst seiner 
Bundesgenossen kennen gelernt: zweimal war die Stadt zerstört, ohne daß 
die Peloponnesier es verhindert hätten, und sowohl bei Salamis als auch 
bei Platää hatten die Athener die Entscheidung herbeigeführt. Besonders 
Themistokles bestand darauf, daß Athen in eine Seefestung verwandelt 
werde. Die Stadt sollte nach einem erweiterten Plane wieder aufgebaut 
und mit einer Mauer umgeben werden. Vergebens machten spartanische 
Gesandte Vorstellungen in Athen, daß der Peloponnes die sichere Zu- 
fluchtsstätte aller sei, eine Festnng aber leicht ein Stützpunkt der Feinde 
werden könne. Themistokles wußte die Spartaner durch Gesandtschaften 
hinzuhalten, bis Athens Mauern hoch genug waren, Schutz zu bieten. 
Danach erhielt die Stadt auch einen befestigten Hasen, indem die drei 
Häfen an der phalerischen Bucht zu einer Hafenstadt, Piräus genannt, 
vereinigt wurden. Die 10 m hohe und 5 m breite Mauer, welche sie 
umgab, hatte eine Länge von etwa 15 km. Den Bürgern der vierten 
Klasse verschaffte jetzt Ariftides als Lohn für die bewährte Tapferkeit 
volles Bürgerrecht und damit auch Zutritt zu allen Ämtern. 
5. Angriffskrieg der Griechen; Ende des Krieges. 
Die Griechen begannen jetzt den Angriffskrieg. Der Spartaner 
Paussnias suchte die Perser aus Thracien, von den griechischen Inseln 
und den vorderasiatischen Kolonien zu vertreiben; aber durch sein über- 
mütiges Benehmen verletzte er die Bundesgenossen, durch Unterhandlungen 
mit den Persern erregte er ihren Verdacht. Da überdies der Krieg fast 
ganz zur See geführt wurde, die Athener aber die meisten Schiffe stellten, 
ihnen also auch der Oberbefehl gebührte, so riefen die Spartaner Pau- 
fanias ab, worauf die Hegemonie über die Bundesgenossen zur See auf Athen 
überging (478). Die von den Persern am meisten bedrohten Küstenstädte 
und Inseln schlössen unter Athens Vorherrschaft einen Bund: jedes Mit- 
glied desselben lieferte jährlich eine bestimmte Anzahl Truppen und Schiffe 
und zahlte einen Beitrag an Geld; der Bundesschatz wurde im Apollo¬ 
tempel auf Delos aufbewahrt. Dieser attische Bund setzte ohne Spartas
	        
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