Der X. Hauptabschn. von Böhmen. S25
Vorbericht.
Schlesien hat: i) ein ungenannter. DHomann. z)Mor-
ticr, und 4) Schenk und bischer besonders gestochen.
Das Herzogthum Schlesien. Lat. Dvcatvs Silesiae, liegt
an der Oder, und grenzt jjegcn Morgen an Pohlen, gegen
Mirrag an Ungarn, gegen Abend an Mähren und Böhmen,
und gegen Mitternacht andieMarlbraudenburg, und ist 60.
Meilen lang und 20. Meilen breit. Die vornehmsten Flüsse
sind: i) die Oder. -) die Weichsel. z)dieNeisse. 4) die Bo¬
ber. 5)die(Uvcisi. 6chie Gppa, und 7) die Elsa. Obgleich
das bekannte Ricsengebürge, der Borenberg, das grose Ge¬
bürgt bey ^eichenstem und noch andere Berge mehr daselbst
angetrosfen werden: So wachst doch Gerrayd, Mbst und
Garrenfrüchre genug. Die Diehzuchtgeht noch mit. Das
Hol; ist ziemlich dünne gemacht worden, man har aber auch
gute Steinkohlen. Wildpret und Fische giebt es in groftr
Menge. Allerhand edle Erzre und Steine liefern die Berg¬
zechen hier und da. Nur das Gal; fehlt. Die heutigen
Schlesier sind redliche, aufrichtige und Kunst und Tugendlie-
bendeLeute, welche meistentheils die reursche Sprache reden.
Einige sprechen auch Pohlnisch. Die Handlung steigt jetzo
täglich mehr empor, absonderlich mit Leinwand, Schleyer,
Bwillig, Damast und Tisch;cug. Auf die Gelehrsamkeit
halt man sehr viel, wieviele gelehrte Schlesier bezeugen. In
der teutschen Dichtkunst haben sie fast allen Leurschcn den
Vorzug streitig gemacht. Die Religion istuntermengr, jedoch
sind die Evangclischlutherischen starker als die Carholischen.
Und nunmehro findet man auch Reformirte daselbst. Die
mährischen Brüder und Schwenkfelder dürfen ihr Werk auch
daselbst treiben. Anfänglich gehörte Schlesien mit zu Pohlen.
Hierauf wurde es ein Herzogthum vor sich, welches in ver¬
schiedene Fürstenthümer zerschlagen wurde, die aber alle unter
pohlnischen Schutze stunden. Endlich begaben sich die Regen¬
ten 1327. alle mit einander unter böhmischen Schutz. Und
von dieser Zeit an ist Schlesien beständig bey der Krone Böh¬
men, und von 1526. bis 1740. bey dem Hause Oesterreich geblie¬
ben. Da nun die älteste Prinzessin des verstorbenen Kaysers
LarlsVl. die Erzherzogin Maria Theresia, die jetzige Kay-
serin und Königin von Ungarn die Erbschaft als Königin von
Böhmen antrat: So machte der jetzige König in Preusen
Fried-