Full text: Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters (Teil 2)

Deutsche Geschichte Bis zum Ausgang k$ Mittelalter;. 
Erste Periode. Uon den ältesten Zeiten vis zur 
Gründung des nationalen Reiches (919). 
Erster Abschnitt. Die Urgeschichte der Germanen. 
§ 8. Germanien. 
Germania hieß bei den Römern das Land, das sich vom Rheine 
bis znr Weichsel und den Karpathen, von der Donau bis zur Nord- und 
Ostsee erstreckte. Es war ein rauhes, unwirtliches und unwegsames Land, 
durchzogen von Sümpfen und ungeheueru Wäldern, in denen noch der 
Bär, der Wolf, der Auerochs und das Elentier hausten. 
§ 9. Die alten Germanen. 
a. Name Der Name Germanen wurde den Bewohnern des 
Landes von den Kelten, dann auch von den Römern beigelegt. Er be- 
deutet wahrscheinlich „Nachbarn". Der Name „Deutsch e", den sie sich 
selbst beilegten, kam erst im 9. Jahrhundert auf. 
b. Abstammung. Die Germanen sind ein Zweig des großen indo- 
germanischen Volksstammes, dem auch die Inder, die Meder 
und Perser, die Griechen, I t a l i k e r und Slawen angehören. 
Alle diese Völker bildeten ursprünglich einen Stamm, der in Hochasien oder 
im Steppengebiete der Mittlern Wolga wohnte und sich später in die ver- 
schiedenen Zweige trennte. Die Zeit der Auswanderung aus der Urheimat 
steht nicht fest, doch warnt die Kelten vor den Germanen ausgewandert, 
hatten deren spätere Sitze zuerst iuue und wurden von jenen westwärts 
gedrängt. Die Germanen siedelten sich teils in Skandinavien an, N o r d - 
germanen, teils im spätern Deutschland, Südgermanen. 
Einen genauen Bericht über unsere Vorfahren verdanken wir dem rö- 
mischen Geschichtsschreiber Tacitus, der um 100 n. Chr. lebte. 
c. Die Bolksstämme. Die Germanen bildeten keinen einheitlichen 
Staat, sondern zerfielen in sehr zahlreiche selbständige Stämme. Trotzdem 
hatten sie eine Vorstellung von der Einheit des Volkes und priesen als 
gemeinsame Stammväter einen Gott Tnisko und seinen Sohn Mannus.
	        
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