?;6_Das IX. Buch von Italien._
sondern Behältniß, und das aufgefangene Blut in
einem christallinen Gefäffe bis auf diesen Tag ver¬
wahret. Dieses Blut ist an sich selber geronnen,
und gleichsam gefroren: wann aber das Haupt des
heiligen Januarii hervor gebracht wird, so wird das
Blllr nicht allein stressend, sondern fängt auch au
zu brudeln, als wenn es über einem Feuer stunde.
Diese Probe wird jährlich etliche mahl in Gegen¬
wart vieler tausend Menschen gemacht. Wenn eS
nun die Probe halt, so entstehet eine ungemeine
Freude in der gantzen Stadt: Wenn es aber nicht
zerstiessen will, welches sich bisweilen zutrager, so ge¬
hen die Zuschauer betrübt nach Hause, und prophe-
zeven dem gantzen Königreiche ein grosses bevorste¬
hendes Unglück. Der Feyer-spcyende Berg, Vefu-
vius»ist oscmahls viele Jahre nach einander ruhig,
das wird von der Clerisev dem heiligen Januario zn-
geschüeben, und dadurch wird das gemeine Volck
in ihrem Aberglauben nicht wenig bestätiget. Die
Verwandlung des heiligen Bluts kan niemand
laugnen; ob av^r die Ursachen natürlich oder über¬
natürlich sind, das wollen wir andern zu beutthellen
überlassen.
IX.
Vom neuen Orden des heil. JANUARII.
Cs ist derselbe am z. Julio A. i?s8. vom itzigen
Könige LAK0I-0, diesem Httltgen zu Ehren. ge¬
stiftet worden: Die Zahl der Ritter bdauft sich auf
^.Personen, dre erttweder aus Fürstlichen, Marg-
grästlchen oder GrafUchen Häusern verstammen,
und der König zst ^derzeit Groß-Meisier.
Das Droens-Creutz stellet das Bildniß dieses
Heüigm im Blschösticveu Dadite vor, w»e er tu der
UnckLU Hand das Cvangellen-Buch, und über sol¬
chen