Cap. IIL vsn Jütland
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Das III. Eapjtil.
Von der Halb ^ Insul JÜTLAND,
Das Land zwischen der Nord-See und zwi<
schcn der Ost-See, war weyland C1MBR1A,
oder CHERSONESUS CIMBR1CA genennet.
Dieses Cimbrer' Land ward vor Alters durch den Ey«
der. Strom vom Römischen Reiche abgesondert - und da.
her ist der alte Pentameter gemachet worden: LIOEUA
ROMANI TERMINUS IMPERII.
Wenn man nun von der Eyder an, bis an die äusserste
Spitze des Landes gegen Norden eine gerade Linie ziehet,
so findet sichs, das dieses alte CIMBRIA so, Deutsche Mei¬
len lang, aber nur 20. ja an manchem Orte auch nur 10.
Meilen breit ist.
Mit der Zeit ist der Name CIMBRIA gantz aus der Mode
kommen, und hat man diese Halb. Insul JüTLAND , Lat.
Jutia, genennet, wie viele meynen, vom Flusse GIL¬
DEN , welcher auf der Grentze des Stiftes Rypen ent¬
springet , nach Nord. Ost seinen Lauf nimmt, und end¬
lich in die Ost. See fällt.
Man hat aber auch zugleich einen Unterscheid zwischen
JUT1A Septentrionall , und zwischen JUTIA Meri¬
dionali gemacht.
Der Nördliche Cheil hat seinen Namen behalten, und
wird bis auf diesen Tag JUTLAND genennet; und davon
wollen wir in diesem Cap te! handeln.
Das Südliche Cheti an den Deutschen Grentzen hat
hingegen seinen Namen nochmals geändert, und heuet nun.
mchro das Hertzogthum SUHLEST ICH, welches wir irr
dem folgenden Capite! beschreiben wollen.
Das heutige JuTLAND nun ist eure ungemein frucht¬
bare Halb. Insul, theils an Getteyde und Früchten, theils
aber an Viehzucht, und sonderlich an Horn - Vieh.
Die Ochsen, die jährlich heraus kommen, müssen alle
bey Colo ingen verzollet werde», daher man gantz genau
wissen kan, daß sich ihre Zahl insgemein auf 80000. be¬
läuft. Wenn nun ein solcher Iülländischer Ottsse durch
die Banck nur 20. Thaler gilt, so kan man eu en Ueber.
schlag machen, was vor Geld dav»r ms Land gezogen
wirb.
Ande-