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Das IX. Buch von A s i a.
aus Paliepatan von denen Engelländern verdränget wor¬
den waren.
CAOLA und
TREMEPATAN, zwey offene Flecken,die aber berühmt
wegen ihrer vortreflichm Manufacturen.
II. Das Königreich GAGBGGV, ist Z2.Meilen
lange und 2O.Mcrlen breit. Der König wird Za-
morin, das ist ein Gott des Erdbodens, titulirct.
Er ist ein Heyde und einTcuffels-Diener, demsel¬
ben müssen alle Speisen vorher geopffert werden.
Die unrerthanen müssen ihre Bitt-Schrtfften erst
einem Elephanten überreichen, dcr übergiebt sie dem
Könige. Es folgen ihm nicht seine, solider« seiner
Schwester Kinder ausdem Thron weil sich die Bra¬
mmen , oder Priester täglich mit fernen Kcbs-
Weibern herum stehlen.
CALECUT , die Haupt-und Residentz-Stadt des Kö¬
niges , ist groß, hat aber keine Mauern. Es wohnen da
Mahometaner, Heyden, Iüden, und nicht gar viel Chri¬
sten. Die Calecutischen Hühner haben ihren Nahmen
von dieftm Orte. Sie leidet öffters Wasser-Schaden,
sonst würde der Handel da weit grösser seyn.
HI. Das Königreich TANOR, dessen König
Souverain ist.
TANOR, 5.Meilen üonCalecut, wo reiche Kauff¬
leute wohnen. Die Einwohner leiden wohl die Portu¬
giesen und Frantzosen, aber keinen Holländer.
IV. Das Königreich GRANGANOR , dessen
König ein Vasall von Calecut ist.
CRANGANOR haben die Holländer seit 1662. vor-
treflich befestiget. Der König muß mit einem andern
offenen Orte gleiches Rahmens zufrieden ftyn.
V. Das Königreich COCHIN, oder KOUT-
SCHIEN. Ein Land wie ein Paradieß, und des¬
wegen starck bewohnet.
COCHIN, die alte Haupt-Stadt, gehört seit ¡667.
denen