Full text: Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern (Theil 2)

von Cañada. 
747 
am Leibe, spülen auch weder Schüssel noch Teller 
ab, und ihre Hemder ziehen sie nicht eher ans, als 
bis sie ihnen auf dem Leibe verfaulen. Die Kinder 
strafen sie nicht,damit sie nicht sollen furchtsam wer¬ 
den ; sie kollern sie aber nackend im Schnee herum, 
damit sie hart werden sollen. Im Sommer gehen 
sie gantz nackend , und im Winter tragen sie tcin 
ander Kleid, als eine Thier-Haut. 
Ihre Arbeit ist jagen, fischen und Toback rauchen, 
im übrigen leben sie ohne Gesetze, ohne Künste, und 
ohn§ Wissenschaften. Die meisten vagiren im Lan¬ 
de herum und haben keine Obrigkeit; einige aber 
wählen sich einen König. Sie liegen sich einander 
ohne Unterlaß in den Haaren, liefern aber einan- 
der keine ordentliche Schlachten, sondern gehen 
nur mit Partheyen gegen einander zu Felde. Die 
Gefangenen martern sie erst abscheulich, sie binden 
sie an vier Pfähle, daß sie sich nicht regen können, sie 
schneiden ihnen Stücke Fleisch aus dem Leibe, sie 
durchstechen sie mit gliieiifceii Eisen,sie reisten ihnen 
die Nägel von Händen und Füssen, sie schneiden ih¬ 
nen Riemen aus dem Leibe, sie schinden sie leben¬ 
dig , und wenn sie noch nicht sterben, so müssen sie 
noch erst durch die Spießruthen laufen, und end¬ 
lich fressen sie dieselben bis auf die Knochen. 
Mitten im Lande sind etliche Barbarische Natio¬ 
nen, die ihren besondern Namen haben, und auch in 
den Gazetten gar oft geneunet werden. Derglei¬ 
chen sind die 1R0QÜ01S in Nova Francia, an 
dem grossen See Frontenac* Ihr Name Heist so 
Viel, als vortrrfliche Menschen, und es sind auch 
wircklich streitbare Leute, vor denen sich dieFran- 
tzosen am allermeisten in acht zu nehmen haben. 
Dergleichen find die sogenannte ILLINOIS, wel-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.