von Cañada.
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am Leibe, spülen auch weder Schüssel noch Teller
ab, und ihre Hemder ziehen sie nicht eher ans, als
bis sie ihnen auf dem Leibe verfaulen. Die Kinder
strafen sie nicht,damit sie nicht sollen furchtsam wer¬
den ; sie kollern sie aber nackend im Schnee herum,
damit sie hart werden sollen. Im Sommer gehen
sie gantz nackend , und im Winter tragen sie tcin
ander Kleid, als eine Thier-Haut.
Ihre Arbeit ist jagen, fischen und Toback rauchen,
im übrigen leben sie ohne Gesetze, ohne Künste, und
ohn§ Wissenschaften. Die meisten vagiren im Lan¬
de herum und haben keine Obrigkeit; einige aber
wählen sich einen König. Sie liegen sich einander
ohne Unterlaß in den Haaren, liefern aber einan-
der keine ordentliche Schlachten, sondern gehen
nur mit Partheyen gegen einander zu Felde. Die
Gefangenen martern sie erst abscheulich, sie binden
sie an vier Pfähle, daß sie sich nicht regen können, sie
schneiden ihnen Stücke Fleisch aus dem Leibe, sie
durchstechen sie mit gliieiifceii Eisen,sie reisten ihnen
die Nägel von Händen und Füssen, sie schneiden ih¬
nen Riemen aus dem Leibe, sie schinden sie leben¬
dig , und wenn sie noch nicht sterben, so müssen sie
noch erst durch die Spießruthen laufen, und end¬
lich fressen sie dieselben bis auf die Knochen.
Mitten im Lande sind etliche Barbarische Natio¬
nen, die ihren besondern Namen haben, und auch in
den Gazetten gar oft geneunet werden. Derglei¬
chen sind die 1R0QÜ01S in Nova Francia, an
dem grossen See Frontenac* Ihr Name Heist so
Viel, als vortrrfliche Menschen, und es sind auch
wircklich streitbare Leute, vor denen sich dieFran-
tzosen am allermeisten in acht zu nehmen haben.
Dergleichen find die sogenannte ILLINOIS, wel-