Full text: Geschichte des Mittelalters (Bd. 3)

24 Theoderich d. Gr. 476. 
seinen Namen, indem er mit ber Feber bnrch ein auf¬ 
gelegtes Golbblech, in welches bie vier Anfangsbuchstaben 
seines Namens eingeschnitten waren, hinbnrchstrich. Durch 
° ' /?.' seine Schönheit unb seine reichen Anlagen gewann sich ber 
junge Theoberich bie Liebe bes Kaisers, so baß er am 
Hose mit vieler Auszeichnung behanbelt warb. 
■ Mit 18 Jahren kehrte Theoberich von Konstantinopel 
zu seinem Volke zurück, bei bem unterbes sein Vater nach 
bem Tobe seiner Brüber die Alleinherrschaft erhalten hatte. 
•' Balb baranf starb ber Vater, unb Theoberich warb 476, 
in bemselben Jahre, in welchem Oboaker sich zum König 
von Italien machte, König ber Ostgoten, bie an bem schönen 
unb kraftvollen, burch ungewöhnliche Körpergröße aus¬ 
gezeichneten Jüngling ihre Freube hatten. Als ber Kaiser 
—< > Zeno hörte, baß Theoberich König ber Ostgoten geworben, 
lud er ihn srennblich nach Konstantinopel ein. Theoberich 
' kam unb warb mit Ehren überhäuft. Als er balb barauf 
3£J - bem Kaiser bei einer Empörung Thron und Leben rettete, 
Vy'1 nahm ihn Zeno als Sohn an, gestattete ihm einen Triumph, 
machte ihn zum Konsul unb errichtete ihm vor seinem Palast 
eine Reiterstatue. Da es jedoch in ber Folge zwischen bem 
^ - hinterlistigen Kaiser unb bem Gotenkönig zu mancherlei 
Reibungen kam, so baß Beibe wünschen mochten auseinanber 
wV zu kommen, so machte Theoberich bem Kaiser ben Antrag, 
mit seinem ganzen Volke nach Italien gegen Oboaker zu 
ziehen unb ihm bas Lanb zu erobern. Dies entsprach 
ganz ben Wünschen bes Kaisers. Er überwies ihm burch 
eine Urkunbe Italien, bas er unter feiner Oberhoheit 
besitzen sollte. 
A ^ V Im I. 488 brach Theoberich mit 200 000 streitbaren 
w Männern, mit Weibern unb Kinbern unb aller Habe aus 
1 v Pannonien auf, unb nachbem er unter harten Kämpfen mit 
ben Gepiben unb mancherlei Drangsalen über bie Alpen 
gezogen, fiel er 489 in Italien ein. Oboaker stellte sich 
oV'v - ihm mit Heeresmacht entgegen, würbe aber in brei Schlachten, 
/s/ bei Aquileja, bei Verona, an ber Abba, geschlagen unb warf 
; sich nun in bas feste Ravenna. In einer biefer Schlachten
	        
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