Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1)

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18. Kaum seh' ich mich im ebnen Plan, 
Flugs schlagen meine Doggen an, 
Und bang beginnt das Roß zu keuchen 
Und bäumet sich und will nicht weichen; 
Denn nahe liegt, zum Knaul geballt, 
Des Feindes scheußliche Gestalt 
Und sonnet sich auf warmem Grunde, 
Auf jagen ihn die flinken Hunde; 
Doch wenden sie sich pfeilgeschwind, 
Als es den Rachen gähnend teilet 
Und von sich haucht den gift'gen Wind 
Und winselnd wie der Schakal heulet. 
19. Doch schnell erfrisch' ich ihren Mut, 
Sie fassen ihren Feind mit Wut, 
Indem ich nach des Tieres Lende 
Aus starker Faust den Speer entsende; 
Doch machtlos, wie ein dünner Stab, 
Prallt er vom Schuppenpanzer ab, 
Und eh' ich meinen Wurf erneuet, 
Da bäumet sich mein Roß und scheuet 
An seinem Basiliskenblick 
Und seines Atems gift'gem Wehen, 
Und mit Entsetzen springt's zurück, 
Und jetzo war's um mich geschehen — 
20. Da schwing' ich mich behend vom Roß, 
Schnell ist des Schwertes Schneide bloß; 
Doch alle Streiche sind verloren, 
Den Felsenharnisch zu durchbohren, 
Und wütend mit des Schweifes Kraft 
Hat es zur Erde mich gerafft; 
Schon seh' ich seinen Rachen gähnen, 
Es haut nach mir mit grimmen Zähnen, 
Als meine Hunde, wutentbrannt, 
An seinen Bauch mit grimm'gen Bissen 
Sich warfen, daß es heulend stand, 
Von ungeheurem Schmerz zerrissen. 
21. Und, eh' es ihren Bissen sich 
Entwindet, rasch erheb' ich mich, 
Erspähe mir des Feindes Blöße 
Und stoße tief ihm ins Gekröse,
	        
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