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grosser Marckt liegt, der in seinen vier Ecken mit
schönen Fontainen gezieret ist. Die Einwohner sind
meistens Reformirt, doch werden auch die Inden
geduldet. Der letzte Graf aber war ein Lutheraner,
und seine Glaubens Genossen haben noch eine gute
Kirche in der Stadt; A. 1737- wurde sie mit vie¬
len Privilegiis begnadiget, und zur freyen Handels-
Stadt gemacht.
Harte bey der Stadt ist das schöne Schloß PHI¬
LIPPSRUHE , welches Graf Philippus Reinhar-
dus nach Jtaliänischer- Art noch gebauet hat. A.
1736. hat solches Printz WILHElMUS von Hes¬
sen-Cassel in Besitz genommen»
Ausser diesem de,ay der letzte Graf noch die schöne Graf¬
schaft LICHTE1S1BERG tm Elsas, davon allberetts oben
ist gehandelt worden. Dieselbe ist gleichfalls Weiber.
Lehn, und steht unter Frantzöflscher Hoheit. Der jetzige
Landgraf von Hessen, Darmstadt hatte seiner Gemahlin
wegen das nächste Recht darzu, und nahm ste deswegen
noch bey des letzten Grafens Leben für seine Kinder in
Besitz, ob ste gleich An. 1726. als dessen eintzige Tochter
ihrem Vater schon in die Ewigkett vorgegangen war.
Der XIII. Articul.
Die Grafschaft Waldeck.
Diese Grafschaft ist 8. Meilen lang, und eben so
breit. Sie liegt zwischen Heften mit) Weftphalen,
sie ist zwar berglgt, aber doch fruchtbar, und die
Gedinge führen Eisen , Kupfer, Bley und auch
Silber bey sich.
Sie besteht aus IX. Aemtern, davon die Namen
diese sind: 1. Arollen. 2. Eilhaufen. a.Eii'en-
berg. 4. Landau. 5. Liebtenfels. 6. Rhoden.
7». Waldeck. 8. Wetterburg. 9. Wildungen.
Der