Das!I. Stück , von Schlesien. 47
muLm mit grosser Mühe angebauet werden, welches
sich bey oem letzten Kriege nicht wohl thun lassen.
Da auch die Einwohner durch die Viche,Zucht bey
Friedens-Zeiten so viel erwerben als zurLeiöes Nah¬
rung nöthig ist: so vertrincken sie ihr Geld lieber Lu
einer guteuSchencke.als daß sie unter dem Erdboden
in den Klüften und Gründen herum wühlen folien.
Nachdem auch die Pretia rerum durch den Hoch¬
mut!) und durch die Schwelgerey sehr hoch gestiegen
' sind,so haben die Leute so $roffeCapitalia nicht übrig,
daß sie dieselben in die Bergwercke stecken tönten.
Auch sind die Liebhaber solcher unterirdischen Scha¬
tze,durch die Bosheit undBetrug,welcher dabey ver¬
gehet , gar sehr abgeschrecket worden, weil der Vor¬
schuß insgemein grösser ist. als die Ausbeute. Viele
sehen auch voraus, wenn sich ergiebige Adern hervor-
thun selten, daß sodann die hohe Obrigkeit den Kern
an sich ziehen, und den Privat - Personen nur die
Schalen überlassen würde. Wolce man darzn se¬
tzen, die Leute waren an vielen Orten zu dumm dar-
zu, daß sie ihre eigene Schätze nicht zu gebrauchen
wüsten ; und guten Theils auch zu faul, daß sie mit
dem ungerechten Haushalter sagen: Graden mag
ich nicht; So würde man keine (leben Zeugen nö-
thtg haben, solches zu beweisen.
Unterdessen werden doch auf dielen Gebürgen noch
heutiges Tages allerhand Edelgesteine gefunden,
wiewo! sie auch »licht so im Wege liegen, daß man
sie mit Besen zusammen kehren dürfte.
Endlich ist auch das RiefemGebürge zu behalten,
dessen verschiedene Berge wiedernrn ihre besondere
Namen führen, die wir aber nicht nöthig haben, hier
anzuführen. Was von dem darauf sich befindenden
Gespenfte, demRüdenzagel, geschwatzet wird,wel¬
ches