Scotland.
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eine kleine Einschaltung zu machen, die vielleicht zu
der richtigern Vorstellung ein und der andern Gegend
nicht unschicklich seyn dürfte. Im östlichen Theile
dieses Landes ist die Fruchtbarkeit sehr ungleich, so
daß in vielen Gegenden der Hochländer, wie wir
schon oben angemerkt haben, die größte Unfruchtbar¬
keit zu finden ist. Eben so ist es in den Gegenden
der Hebriden. Das platte Land, oder die scorischen
Niederlande gleichen einer weitläufigen Gemeinheit,
in der man einige hie und da zerstreute Wohnungen
antrifft. Drey Ketten von Gebirgen, die miteinan¬
der Zusammenhängen, nehmen beynahe den ganzen
südlichen Theil von Scotland bis nach Edinburgh ein,
und nach den verschiedenen Grafschaften, die sie von
einander scheiden, bekommen sie auch verschiedentlich
ihre Namen. Unter der in der oben genannten
Shire of Berwick merken wir vorzüglich die
Dsrwick. Stadt Berwick / welche ehemals die Hauptstadt von
Merse war, und eine steinerne Brücke, welche über
den Fluß gehet, verbindet sie mit Northumberland.
Sie ist ziemlich groß, volkreich und fest: ihre Be¬
wohner nähren sich vom Getreide und Lachshandel.
Die schönste, fruchtbarste und volkreichste Land¬
schaftin ganz Scotland ist ohnstreitig Lothian. Sie
wird in drey Theile oder Shires abgetheilet. In
2) East-Lo-East-Lorhian find eben keine merkwürdigen Oerter
zu finden, wohl aber liegt in Nstid-Lorhian oder
tbian*"' Edinburgh -Shire die Hauptstadt von ganz Scotland
Edinburgh. Edinburgh. Sie ist eine Stadt, die in ihrer Lage
etwas Kühnes und Großes hat. Weil sie an dem
Rande und den Seiten eines großen abhängigen Fel¬
sen erbaut ist, der sehr steil und eben gehet; so ma¬
chen die auf der Höhe befindlichen Häuser einen be¬
wundernswürdigen Anblick. Bey den Bergschotrcn
ist sie durchgängig unter dem Namen Drm^edin be¬
kannt.