678 Helvetien.
in hohen Rhacia, auch Ließ- und jenseits der
Berge der drey Bündte, des grauen, Gottes¬
haus- und Zehn Gerichten, der ersten alten
Ahatia re. Die gemeinschaftlichen Angelegenheiten
der drey Bündte werden wie bey den Eidgenossen,
schriftlich, oder auf dem jährlichen allgemeinen
Bundestag verhandelt, welcher wechselsweise in
einem der drey Bündte gehalten wird. Außerordent¬
liche Standesversammlungen nennet man Beytage,
und sie werden beständig in der Stadt Chur gehalten.
Der obere Wir machen nunmehr den Ansang mit dem obern
oder graue oder grauen Bunde, welcher au^acht ganzen Hoch-
" Ilanz. geeichten bestehet. Darinn ist Glanz, ein kleines
unbedeutendes Städtchen, in welcher alle drey Jahre
der allgemeine Bundestag der Graubündtnergehalten
Tusts. wird. Tusts ein großer schöner Marktstecken, der
den Namen und Ursprung von einer tuözischen oder
toskanischen Kolonie erhalten haben soll. Der Ort
ist ein starker Paß, und eine wichtige Niederlage für
Kaufmannögüter, die aus Teutjchland und derSchweiz
nach Italien gehen.
Der Gottes- Allen: Anschein nach hat dieser Bund seinen Na-
hans-Bund. men von dem darinnen liegenden Bißthum Chur,
welches für eins der ältesten gehalten wird, und von
welchem wir in der Folge mehr zu sagen Gelegenheit
haben werden. Der Bund besteht aus eilftehalb
Chur. Hochgerichten, und Chur, welche auch die Haupt¬
stadt des ganzen Bündtnerlandes ist, ist der Haupt¬
ort desselben. Die Stadt ist von mittelmäßiger
Größe; die Straßen sind krumm, eng, unreinlich
und wegen der Höhe der meist nicht znnr besten er¬
bauten Häuser äußerst finster. Die Einwohner be¬
kennen sich zur reformirten Kirche, und die höchste
Gewalt ist in den Händen der Bürgerschaft, welche
in