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wo alle Kranken ohne Religionsunterfchied Verpfie-
gung finden. Im Jahr 1775 waren in demselben
680 Weiber, gegen 300 Männer und 700Kinder,
denn es werden hier auch alle Findelkinder ernähret.
Auch diejenigen, welche dieser Anstalt über 100000
Lire vermacht haben, bekommen eine marmorne Sta¬
tue in Lebensgröße.
Pallaste hier anzuführen, dünkt un6 überfiüßig,
und genug zu seyn, wenn wir sagen, daß eö viele
giebt, welche durch die Vereinigung aller bildenden
Künste, fich als Sehenswürdigkeiten empfehlen.
Zwey Gebäude verdienen indessen, ehe wir Genua
verlaßen, noch mit einigen Worten erwähnet zu wer¬
den. Das erste ist eine steinerne Brücke, welche
Zween Berge mit einander vereinigt. Sie bestehet
aus vier Schwibbögen, ist achtzig bis neunzig Fuß
hoch, fünfzehn Schritt breit, und hundert und sechs-
zig bis siebzig lang, und unter der Brücke stehen im
Thale Häuser von fünf Stockwerken, über denen doch
noch ein sreyer Luftraum von zehn bis zwölf Schuhen
ist. Das andre ist die Laterne, oder der Leucht-
rhurm von 366 Stufen Höhe, auf welchem alle
Nächte sechs und dreyßig Lampen in einer großen La¬
terne brennen, die den Schiffen zürn Wahrzeichen
dienen.
Inder Riviera di Ponente,- oder dein west-O Riviera di
lichen Theile des genuesischen Gebietes ist Savona, Ponente,
nächst Genua die beste Stadt in: Lande, ein ziemlich
großer und fester Ort mit einem guten Hafen, das
einzige, was wir merkwürdig finden.
Die Markgraf; chast Finale ist ein schönes g) Markgraf¬
fruchtbares Land, welches schon 13.42 unter die Bot-- schüft Finale.
Mäßigkeit der Republik kam, nachher ihr aber Zum
öftern und 1746 noch durch die sardinischen Waffen
K k k 3 entrissen