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Norwegen.
drey - bis vierhundert gesteigert hat, und jeder Fleck,
der nur bewohnt werden kann, oder nur im Stande
ist einige Stück Vieh Zu erhalten, auch gewiß bewohnt
wird. Zwar ist es auch nichts ganz ungewöhnliches,
daß Fremde, insonderheit Danen, auch Engländer,
Schotten, Holländer und Teutsche sich in Norwegen
Niederlagen, theilö durch Bedienungen^ theils durch
den Handel; allein dieser Kolonisten sind Zn wenig,
und die Unterstützung zu gering, als daß die Volks¬
menge im Ganzen dadurch viel gewinnen sollte.
Eben die Hindernisse, die der Bevölkerung im LandbM,
Wege stehen, hemmen auch den Landbau. Der größ-
tentheilö unebene steinigte Boden, die vielen Moräste,
wilden Oerter und Einöden, die nur ein Aufenthalt
reißender Thiere oder Vögel sind, machen an vielen
Orten, ja an den meisten den Ackerbau unbequem,
oder unmöglich. Nur dadurch, daß sich die Einwoh¬
ner an den Seeküsten durch die erträglichen Fische-
reyen, und im Oberlande durch das Zimmerholz,
durch die Zufuhre der Holzkohlen zu den Bergwerken,
durch die Viehzucht und die Jagerey schadlos halten,
können diese Hinderniche ihnen weniger nachtheilig
werden. In den südlichen Theilen hat Norwegen
fruchtbare Erdstriche, und besonders in Hcdemarken,
Guldbransdalen und einigen, andern Distrikten, aber
ihrer find viel zu wenig, und lange nicht hinreichend
genug das Land nothdürftig zu versorgen. Ein dem
Landban durchaus nachtheiliges Hinderniß liegt in
dem schnellen Wechsel des Klima, wodurch zum öftern
die schönsten Erndten verderben, oder gar nicht zur
Reife gelangen können. Entweder die schnell herein¬
brechende Kalte, oder eine geschwinde Hitze im Soin-
mee, oder von den Felsen herabstürzende Wasterströms
entreißen dem Landmann alle seine Hoffnungen in
Kurzem, und er wird zum öftern durch diese Uebel
M m a gezwun-.