84 Asiatisches Rußland.
wohnt waren, beherrschte. Sein Land erholet sich
auch immer mehr von den Verwüstungen der vori¬
gen Zeiten, und nachdem er die russische Oberherr¬
lichkeit anerkannt hat, darf er auch wohl nicht be¬
fürchten, jene Zeiten der Unruhe und Verwüstung
wiederkehren zu sehen.
Das dem Zaren Herakleus unterworsene
Georgien, welches aus den Provinzen Karduel,
Kaket und Songhetien bestehet, ist von Natur ein
sehr gesegneter Erdstrich, der zum Theil von dem
Kurastusse durchströmt wird, und Getraide,^ schö¬
nen Wiesewachs, Hirse, große Holzungen, Obst,
Tabak, Wein, der aber meist wild wachset,
w. a. Erzeugnisse des Pstanzenreiches im Ueber-
fluste hervorbringt. Die Gebirge enthalten reiche
Eisen-und Silberminen, auch Gold, Bley, Kupfer,
Marmor, Amiant, Gesundbrunnen, Steinkohlen
u. s. w. Die Viehzucht ist sehr ergiebig, in den
Wäldern Wildpret die Menge, das aber, wie das
zahme Vieh, an den Baren, Wölfen, Schakalen
gefährliche Feinde hat. Endlich enthalten die
Gewässer auch eine Menge der schönsten, wohl¬
schmeckendsten Fische. So fruchtbar aber auch
der Boden ist, so wenig Einwohner zahlt man
darinnen, die noch dazu unwissend, trage und
Sklaven ihrer Gebieter sind. Sie bekennen
sich theils zur griechischen, theilö zur römischen
Kirche, ihre ganze Religion besteht aber bloS
im Kreuzschlagen, einer blinden Unrerwürstgkeit
gegen die Klerisey und Beobachtung einiger got¬
tesdienstlichen Gebrauche. Die Osten und Ghef
Zur, ebenfalls Unterthanen des Fürsten HerakleuS
und Bewohner deö hohen Gebirges, sind meist
Heiden»
Die