Asiatische Türkey. 
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Hauptes anzusehen, aber meist war diese Bemühung 
vergebens. Im Jahr 1728 unterwarfen sich viele 
von ihnen dem römischen Stuhl, welches aber von 
den Türken nicht nur sehr ungünstig ausgenommen, 
sondern auch nach mancher harten Verfolgung an 
vielen mit dem Tode bestraft wurde. Das Haupt 
ihrer Kirche ist der Patriarch zu Echtmiazin, der 
zwey und vierzig Erzbischöfe unter sich hat. Nach 
ihm kömmt der zu Sisis, unter dem zwölf Erz¬ 
bischöfe stehen, und endlich der dritte auf einer In¬ 
sel Aghlamar, den nur acht oder neun Bischöfe er¬ 
kennen, wird von den übrigen für einen Feind ihrer 
Kirche gehalten. Die armenische Bischöfe zu 
Konstantinopel, Jerusalem und Kaminieh in Po- 
dolien, führen den Namen der Patriarchen, weil 
sie von dem zu Echtmiazin die Vollmacht haben, 
das Salböl oder Chrisma, das sonst nur im Orient 
die Patriarchen bereiten dürfen, zu verfertigen und 
unter ihre Gemeinde auszutheilen. Der Patriarch 
und Erzbischof zu Lemberg ist das geistliche 
Haupt der armenischen Christen in Polen, die sich 
zur römischen Kirche bekennen, und mithin von den 
Andern getrennt such. 
Die armenische Christen sind übrigens gegen 
andre Partheyen, nur Katholicken ausgenommen, 
sehr friedlich und zeichnen sich allein durch eigne 
Meinungen in Religionssachen aus, als z. B. sa¬ 
gen sie, man müsse auch den kleinen Kindern die 
Kommunion reichen, laugnen aber das Fegefeuer, 
bitten für die Verstorbenen, ihre Priester sind ver- 
heurathet, außer die Bischöfe und Mönche, und fey- 
ern außer andern Festen, jährlich drey besondre 
strenge Fasten. 
Tnrkomannen heißen eigentlich diejenigen, so 
ursprünglich in Groß - Armenien, oder noch be- 
stimm»
	        
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