Arabien.
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geflüchtet hatten. MeffallchLrm Mekramj,
Abdul Vochheb, Dstedsjal, Gchabreaxj
UndMerdinar, alle diese genannten sind vorläufig
gesagt, Mohamedaner, erkennen einstimmig den
Koran für ihr geistliches und politisches Gesetz, und
dennoch behandeln sie fich gegenseitig bey aller Gele¬
genheit als Ketzer. Nach dieser Bestimmung kehren
wir also zu den ersten genannten Einwohnern zurück,
und sehen dann bey allen übrigen, so viel uns der
Raum verstauet, wie sich diese Mischung von
Nationen untereinander zu erhalten vermag,
Beduinen werden sie eigentlich npr von den
Europäern genannt/ die Griechen hießen fie No¬
mades, die Syrer Bar, woraus endlich Barba-
rus gemacht wurde, und Rinder der wüste ei¬
gentlich heißen sollte. Diese letzte Benennung
könimt ihrer angenommenen Lebensart auch aufs
«llerbeste bey. Sie sind zwar wieder von sehr ver¬
schiedener Art, wie wir das an gehörigen Orten
allemal anzeigen werden; allein in diesen Dingen
kommen sie doch ziemlich überein, daß ihre Be¬
schäftigung nichts anders und lieberö fey, als Rei¬
ten, Jagen, Viehzucht, Streifereyen gegen ihre
geinbe, (worunter sie alle diejenigen rechnen, welche
sich nicht unter ihrenSchuß begeben) Plündern, aber
auch wieder gegen ihre Schutzgenosten Treue,
Dienstfertlgkeit, Gastfreundschaft u. dgl. in einem
eben so hohen Grade beweisen. Diejenigen Be¬
duinen oder Hirtenaraber, welcher Wohnungen
nur Zelter sind, haben eine unzahlbare Menge von
Scbechs, deren jeder in seiner Familie eine fast
Unumschränkte Gewalt besitzt, jedoch erkennen die
Familien des gleichen Stammes ein gemeinschaft¬
liches Oberhaupt, welches sie Scheches Gchèiuch
nennen, und besten Macht durch Sitten und Ge-
P 2 brauche