Habesch und Nubien. 251 
Um das Jahr neunhundert und stchszig gelangte 
eine andre Familie, die der Zageh, zum Besitz des 
Thrones, welche auch denselben dreyhundert und vier¬ 
zig.Jahre behauptete. Der Berühmteste von den 
Fürsten auS dieser Familie war Calibala, von welchem 
auch die Gebäude erbauet seyn sollen, deren Trümmer 
noch hie und da im Reiche gefunden werden» Mit 
dem Nakveto Laab erlosch diese Familie, worauf die 
Großen des Reicks einen Prinzen des Salomonischen 
Stammes wieder zum König ernannten. Zu Ende 
des sechszehnten Jahrhunderts ward Habesch durch 
wiederholte Einfalle der Türken und Araber beunru¬ 
higt , daher der damals regierende Negliz sich an 
den König von Spanien und an den Pabst wende¬ 
te, und um Hülfe wider diese gefährlichen Fein¬ 
de flehete. Statt der Truppen aber, um die er ge¬ 
beten hatte , erhielt er nichts , als einen Haufen Je¬ 
suiten, welche damit anfiengen, daß sie Habefch der 
Gewalt des Pabstes unterwürfig zu machen suchten, 
woraus nach und nach eine Reihe der blutigsten Auf¬ 
tritte entstand, und die Jesuiten als Störer der öf¬ 
fentlichen Ruhe aus dem Reiche vertrieben wurden» 
Seitdem weiß man nichts mehr von der Geschichte von 
Habesch, undeö ist auch nicht zu vermuthen, daß sie so 
reichhaltig an wichtig» Thatsachen wäre, daß man etwas 
bey der Unbekanntschaft mit derselben verlieren sollte» 
II. Nubien. 
Das Königreich Nubien oder Sennaar lieget Land, 
zwischen Aegypten, Habesch, dem rothen Meer, der 
Wüsten Zarah, und Nigritien, oder dem innern meist 
unbekannten Afrika mitten inne. Es hat ohngefahr 
hundert und fünfzig geographische Quadratmeilen in 
der Lange, und eben so viel in der Breite, und wird 
von dem Ni! bewässert, an dessen Ufern es auch allein 
frucht-
	        
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