342 Kaffernland nebst der Küste
Nachstellungen der Menschen weniger zu befürchten
haben. Man bemächtiget sich ihrer zwar auch noch
auf eine andre Weife, als z. B. man fängt sie in
Gruben, welche vorher künstlich zugedeckt und an den
Stellen angebracht werden , wo man weiß , daß sie
ihren Gang nehmen. Oder man wirft ihnen giftige
Harpunen in den LeibZ und dann muß man ihnen fo
lange nach gehen, bis das Gift feine Wirkung gethan
hat. Man sagt, die Neger gaben allemal fo viel Gold
für einen Elephantenschwanz, als er schwer fei;; die
Hottentotten hingegen geben nicht mehr als für jeden
andern z. B. Büffelschwanz, weil sie ihn, oft als ein
Zeichen ihrer glücklichen Jagd, am Gürtel tragen.
Man hat eine zahllose Menge Erzählungen von der
Klugheit, Wildheit, Dankbarkeit und dem Ehrgefüh¬
le dieser Thiere, die wir hier nicht wiederholen können,
und daher nur (ein einziges davon anführen. Man
bedient sich der Elephanten, in Indien unter andern
auch, um die Schiffe vom Lande ins Wasser zu stosi
sen. Als nun einer von ihnen zu schwach dazu war,
ein großes Fahrzeug allein ins Wasser zu schieben,
sagte der Herr desselben mit einem höhnischen Ton,
man sollte das faule Thier wegbringen, und ein
anderes an feine Stelle nehmen. Dieß verdros
den Elephank fo sehr, daß er sogleich einen neuen und
weit stärkern Versuch machte, der ihm, weil die Last
wirklich zu groß war, das Stirnbein zersprengte, fo
daß er todt zur Erde stürzte. Uebrigens ist, die Bil¬
dung dieses Thieres zu bekannt, als daß wir uns län¬
ger bey ihm aufhalten sollten.
Den zweeten Rang verdient der Löwe, den man
in den Kapländern sehr häusig sindet. Die Einwoh.
ner schuhen sich vor ihm durch Anzündung eines Feu¬
ers, oder durch Wurfspieße und Schießgewehr. Das
Brüllendes Löwen, sollte man denken, müsse denThie-