Guinea. 
538 
Tanz und die Musik, welches beydes ohngefahr von 
denselben Beschaffenheit, wie auf der Goldkuste, ist. 
Dach sind ihre musikalischen Instrumente etnlgermas- 
sen von andrer Beschaffenheit: die Trommeln sinh 
blosi ein Baumklotz, der an dem einen Ende mit ei- 
mm Schas oder Ziegenfelle bedeckt ist, und nur mit 
einem Klöppel geschlagen wird. Europäische Trom- 
men haben sie noch lieber, bedienen sich aber auch bey 
diesen nur eines Stockes. Ihre Trompeten sind von 
Elfenbein, und können, der Gesicht wegen, eher Hör¬ 
ner genannt wei den. Dle Flöten bestehen aus zufams 
mengelöcheten eisernen Blechen, und haben nur eia 
Loch auf der ganzen Seite. Der Ton, den sie angeben, 
ist so scharf und knarrend, daß ihn nur ein Negerohr 
vertragen kann. Ein andres musikalisches Instrument 
ist ein Korb von Weidenruthen geflochten, in Gestalt 
einer gläsernen Flasche, sechs bis acht Zoll im Durch¬ 
schnitt, und fünfzehn Zoll in der Höhe. Dieser Korb 
ist mir kleinen Muscheln gefüllt, welche nach dem Tak¬ 
te geschüttelt werden. Ferner haben sie einen hohlen 
eisernen Zylinder, der schraubenweife um einen Stock 
geflochten, dabey hohl ist, und wie eine Flöte gebla¬ 
sen wird. Endlich gehört zu dieser Musik noch eint 
Art Trommel, deren Körper ein irdener Tops «st, wel¬ 
cher mir Pergament bedeckt , und von den Weibern 
geschlagen wird. 
Die übrigen Gebrauche und Sitten der Whl- 
dahneger haben viele Ähnlichkeit mit denen, drewie 
bey Beschreibung der Goldküste angesührr haben ; doch 
giebr es verschiedene Abweichungen , welche der Auf- 
merkfamkeit unsrer Leser nicht unwürdig sind, und die 
wir also, ehe wir von ihrer Religion rmd Regierungs- 
form Nachricht ertheilen, noch anzeigen wollen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.