Guinea. 
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lanftiae Vorstadt. Vor dem Stadtchore ist ein gros¬ 
ses Bollwerk von Erde aufgeworfen , mir einem tie¬ 
fen, aber trockenen, und mitBatrmen bewacl'senen Gra¬ 
ben. Auf den andern Seilen ist eine doppelte Ein¬ 
fassung von Baumstammen, zebn Fuß hoch, und in¬ 
wendig mit Erde ausgefüllk. Die Thore sind zwan- 
zia Fuß hoch, fünfe breit und mit eurer Solvarenwa- 
che besetzet. 
Die Stadt besteht aus mehrern Quartieren, und 
hat aus dreyßig Gasten, welche alle sehr reinlich gehal¬ 
ten werden. Die Hauser sind in guter Ordnung ne¬ 
ben einander gebauet, und so, daß die Hauser der Vor¬ 
nehmen höher sind, als die der gemeinen Lenke Im 
Eingänge der erster» ist an Vorhaus, welches alle Mor¬ 
gen von den Sklaven gereinigt wird, und mit Stroh¬ 
matten bedeckt ist. Das innre Zimmer ist viereckt 
und das Dach oben offen , so daß das Licht hineinfal¬ 
len kann. Gemeiner Leute Häuser haben nur eine 
Wand mir einer hölzernen niedrigen Thüre inderMit-- 
ten. Alle Gebäude sind von rother Erde, mit Was¬ 
ser geknetet und die Wände zwey Fuß dick. 
Ehedem war Benin weit starker bevölkert als je¬ 
tzo , welches um desto mehr zu beklagen ist , da der 
Ort in einer sehr herrlichen Gegend lieget. 
Der Pallast des Königs ist sehr weitlänftig, und 
befaßt viele große viereckte Platze, die mit Gallerten 
umgeben sind, deren jeder ein Thor und eine Wache hat. 
Zuerst sieht man eine lange Gallerie, die auf acht und 
snmzig starken Pfosten, deren jeder zwölf Fuß hoch ist, 
ruher; dann kommt man zu dem Erdwalle, durchwei¬ 
chen dren Thore gehen. Darauf folgen dann noch 
mehrere Höfe Gallerien u. s. w. das Znnre desPal- 
lastes aber ist gar nicht bekannt. 
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