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Brittisches
Nation an die Stelle der verlornen Krieger einver¬
leibet. Die gewöhnlichste Art der Hinrichtung ist
diese, daß der Gefangne mit Händen und Füßen an
einen Pfahl gebunden wird, aber so, daß er sich um
denselben herumdrehen kann. Männer, Weiber und
Kinder wetteifern, ihm die empfindlichsten Quälen
anzuthun, und oftmals wahrt dieses eine ganze Woche.
Bey allen diesen Qualen trotzen sehr viele dieser Ge¬
fangenen ihren Henkern bis zum letzten Augenblicke
des Lebens, und suchen, statt den Zorn derselben zu ent¬
waffnen, vielmehr alles hervor, ihn höher zu spannen.
Alsdann wird über die Begnadigten Rath gehalten,
und sie werden unter die Familien vertheilet. Die
Wittwen heurathen die Erwachsenen , und die Män¬
ner nehmen die Weibspersonen, welche ihnen zu Theil
worden, meistens mit vieler Güte aus.
Der Frieden wird entweder durch eine nicht mit
im Krieg verwickelte Nation vermittelt, oder einige
Anführer reisen zu den Feinden mit der Friedenspfeife
oder dem Ralumer, dessen Kopf aus rorhem Mar¬
mor oder Meerschaum, die Röhre aber aus leichtem
Holze ist, das mit vielfarbigen Figuren bemahlt und
mit den schönsten Vogelfedern geschinückt ist. Wenn
die Friedensboten sich dem bestinunten Platze nä¬
hern, singen sie gewisse Lieder, und tanzen. Wird
man einig über die Friedenspunk<e, so wird die rothe
Axt cingegraben, auch wird ein Gürtel überreicht,
der aus Muscheln besteht, und IVanrpum genannt
wird»
Nach diesen allgemeinen Nachrichten gehen wir
zur Beschreibung der einzelnen Völkerschaften in Ka¬
nada über, wobey wir die alphabetische Ordnung beob?
achten wollen.
O Memkis. Abenaklö. Dieses Volk lebte ehedem an
hm Grarizen von Neuyork und Neuengland, von da
sie