nebst Kalifornien. 563
fanden da eine sehr seltene Gewohnheit, die darin be¬
stand. Die Männer trugen Spiegel bey sich von
einem sehr glänzenden Steine, in dem sie sich stets
betrachteten, während daß sich die Weiber nichts dar-
aus zu machen schienen; und während daß die Män¬
ner müßig gehen und die Ruhe lieben, die Weiber
genöthiget sind, die Arbeiten zu verrichten.
Pucatan, Honduras und Campesche hatten für
die Spanier nicht die reichen Metalle, wegen deren
sie sich so viele Mühe gaben, deshalb vernachlässigten,
ja verachteter, sie sogar diese Gegenden; wenige der¬
selben ließen sich daselbst nieder, und die da blieben,
verfielen bald in die Trägheit der Indianer. Nie¬
mand gab sich damit ab, Erzeugnisse, die der Aus-
ftrhre würdig waren, anzupflanzen, sondern sie lebten
von Cacao und Mais, zu welchen sie noch die leicht
zu erhaltende Nahrung vom Vieh dazu fügten. Um
ihre Kleidung, die sie nicht selbst machen konnten
oder wollten, und einige andere Waaren von gerin¬
gem Werthe, die ihnen Europa lieferte, zu bezahlen,
hatten sie eigentlich feine andere Quelle, als ein Far¬
beholz, das an allen Orten unter dem Namen des
Lampescheholzes bekannt ist.
Dieser Baum (k^aemaroxylon campecküarum,
l>.) ist sechzehn bis zwanzig Fuß hoch, und hat wech¬
selsweise stehende Blätter, die aus acht Seitenblätt¬
chen bestehen, herzförmig und in zwey Reihen an eine
gemeinschaftliche Rippe der Länge nach angefügt sind.
Seine kleinen und röthlichen Blumen wachsen in trau¬
benförmigen Büscheln an den äußersten Spitzen der
Bäume. Der innere Thcil des Holzes, der anfäng¬
lich roth ist, wird, nachdem das Holz gefällt worden
ist, schwarz, und nur das nn'ttlere des Baumes färbt
schwarz oder violet. Man fand stets an diesem Holze
einen großen Wohlgefallen, und es verschaffte einen
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