Full text: Nord-Amerika (Bd. 5, Abth. 1)

Grönland 
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großen Steinen, mit dazwischen gelegter Erde und 
Rasen; auf dieses Mauerwerk werden die Balken ge¬ 
legt, in die Höhe gerichtet, aus kleinem Holz, Hei¬ 
dekraut, Rasen und Erde das Dach bereitet, das ei¬ 
gentlich der Frost zusammenhält, und auf diese Weise 
ist die Wohnung sehr geschwind errichtet. Allein 
hierbey sorgen sie weder für eine Thüre, noch für einen 
Schornstein, sondern beyder Stelle vertritt in der 
Mitte des Hauses ein von Stein und Erde zwey bis 
drey Klaftern lang gewölbter, doch so niedriger Gang, 
daß man, besonders vorn und hinten, wo man von 
oben hineinsteigt, mehr auf Händen und Füßen krie¬ 
chen muß, als gebückt durchgehen kann. Dieser 
lange Gang ist eigentlich dazu, dem Winde und der 
Kalte zu widerstehen, auch, weil kein Rauch im Hause 
ist, der dicken Luft einen Auögang zu verschaffen. Die 
Ausschmückung der Wände von innen bestehet in al¬ 
ten Zelt- und Bootsellen, die mit Nageln von den 
Rippen der Seehunde sestgemacht sind, und der Feuch¬ 
tigkeit widerstehen, so wie auch das Dach von außen 
damit bedeckt ist. Von der Mitte des Hauffs bis 
an die Wand ist nach der Lange, eine halbe Elle hoch 
über dem Fußboden, eine Pritsche von Bretern und 
mit Fellen bedeckt. Diese ist mit den Pfosten, die 
das Dach halten, und mit Fellen, die bis an die 
Wand gespannt sind, abgetheilt, gleich der Abthei¬ 
lung tu einem Pferdestalle; und jede Familie, deren 
von vier bis zu zehn in einem Hauff wohnen, hat 
einen solchen Stall inne. Aus der genannten Pritsche 
sitzen sie deö Tag^s über in Ermangelting der Stühle, 
und des Nachts schlafen sie daraus, weil sie keine an¬ 
dere Bettstellen kennen. Sitzt die Frau, so geschieht 
es auf türkische Weise, das heißt, mit untergeschlage- 
nen Beinen, bey den Männern aber ist es nicht ein- 
geführet. Hier ist auch eigentlich das Arbeitsgemach, 
und zum Unterschied der andern Länge des Hauffs,
	        
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