270 Kap. 8- Geschichte von Frankreich.
Um diese Zeit stieg die Gewalt der Oberhofmeister (Ma-
iorum Domus) so hoch, daß ste unumschränkt $u wer.
den aastsngen. Die foigenden Könige hießen Dago-
bevt II. Nach dessen Tode ward Pipinus von Herstal
zum Herzoge von Aufträgen und zum Maior Domus
oder Hofmeister in Neustrien erwählt, und als er 714
starb, folgte ihm fein Sohn Carolus Martellus in
gleicher Würde. Zu seiner Zeit waren Könige in
Frankreich Theodorich III. Clodovich III. Chlide-
bertlll. Dagobert UL Chrldench III. Clotaüus
IV. Theodorich ¡V. und Childerich IV. welcher 75a
mit Bewilligung des Pabstes und der Stände abgefe.
tzet, in ein Kloster gesteckt, und also dem Gefchiecht der
Mcrovinger ein Ende gemacht wurde.
Der dritte Abschnitt.
Von den Carolingischen Königen.
§. 8. Pipinus, Caro'i Marrelli Sohn, bestieg
752 den fränkischen Thron, und ließ sich erstlich durch
den heiligen Bonifcicium, und nachmals durch den Pabst
Stephanum znm Könige salben. 75g Überzog er die
Sachsen Mit Krieg, und nöthwte ste auch 758 zu einem
Tribut. Nachher fand er Gelegenheit, seine Dankbar,
feit gegen den Pabst an den Tag zu legen, indem er ihm
gegen die Longobarden Hülfe leistete, dieselben schlug, und
ste zum Frieden zwang. Er starb hierauf 76g.
§. 9. Sein Nachfolger war sein Sohn Carl, wel¬
cher wegen seiner großen Thaten bep der Nachwelt den
Zunamen des Großen erhalten hat. Daß er 800 am
heiligen Weihnachtstage vom römischen Volke zu Rom
durch