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dert Jahren erreicht haben. Bey den ißt herr¬
schenden üppigen Sitten kommt indessen mancher
Mensch schon kränklich auf die Welt und sehr viele
andere zerstören ihre Gesundheit durch eine ganz ver¬
kehrte Lebensart, so daß wirklich die mehreren Men¬
schen sterben müssen, ehe sie noch die Hälfte, oder
den dritten Theil der ihnen von Natur bestimmten
Lebenszeit zurückgelegt haben.
II. Von der menschlichen Seele.
56. Der von uns bisher betrachtete mensch¬
liche Leib ist 1 mit einem geistigen unsichtbaren
Wesen belebt, das wir die Seele desselben nen¬
nen. Ob man dieselbe gleich nicht sehen, oder durch
andere äussere Sinne, wahrnehmen kann, so wird
man doch von ihrem Daseyn s sowohl durch die
verschiedenen Wirkungen, welche sie äusserr,
als auch durch das Zeugnis der heiligen Schrift
genugsam überzeugt.
57. Die Seele besteht nicht, wie derKörper,
aus Fleisch und Bein, oder aus einer Sache, die sich
trennen, bewegen und betasten läßt, sondern ^ste ist
ganz einfach; sie kann also auch ohne Gottes
Allmacht ohnmöglich vernichtet werden und lebt
daher
i Womit ist der menschliche Leib belebt?
s Wodurch wird man von ihrem Daseyn überzeugt?
3 Wie ist die Seele beschaffen?
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