II. Abschn. Vom menschlichen Körper. 299
sen Fortsätzen und dem Körper des Wirbelbeines
bleibt ein Loch, durch welches, längst dem Rük-
ken herunter, das Rückenmark gehet. Die Fort¬
satze des einen Wirbelbeines paffen auf die Fort¬
sätze des andern nicht so genau, als beydcrKör¬
per auf einander passen, sondern lassen an bey-
den Seiten Oeffnungen, durch welche die Ner¬
ven herausgchen, welche das Rückenmark der
Brust, dem Unterlcibe und den Schenkeln giedt;
besonders gehen aus den untern Lendenwirbel-
Leinen sehr starke Nerven heraus, und zu den
Schenkeln, welche auch allein die Bewegung der
ganzen untern Gliedmaßen bewirken. DasRük-
kenmark gehet bis ins heilige Bein herunter, wel¬
ches gleich nach dem letzten Lendenwirbelbcin fol¬
get, sich aber nicht mit diesem, wie die Wirbel¬
beine, bewegen kann, weil es- gleichsam wie ein
Keil zwischen die beyden Hüftbeine, die nebst
noch einigen agdern Knochen das Becken ausma¬
chen, eingekeilt ist. Doch giebt das Rückmark
aus dem heiligen Beine, zu beyden Seiten, wo
es verschiedne Löcher hat, noch viel starke und
schwache Nerven heraus. Die Gegend vom
vierten und fünften Lendenwirbelbeine, nebstdem
obern Theil des heiligen Beines heißt das Kreuz,
und eben weil in dieser Gegend so viel und große
Nerven aus dem Rückenmark heraus jkommen,
ist es leicht möglich durch Erkaltung, Verren-
knng.einen Fall u. s. w. sich die so bekannten Kreuz,
schmerzen zuzuziehen. Das heüige Bein wird
eigent-