Das Mineralreich. 707
und krystallisiren läßt, so bekommt man Bleizucker,
ein Salz von süßlichem Geschmack. Der Bleizuckee
wird zur Befestigung der Farben auf Kattune und in
der Wundarzneikunst gebraucht. Weinhändler verbest
fern zuweilen saure Weine damit zum großen Schaden
der Gesundheit derer, welche sie trinken.
5. Das Quecksilber ist das einzige flüssige Metall,
doch wird es bei einem gewissen Grade der Kälte fest,
und läßt sich dann hämmern und schneiden. ES findet
sich'in der Erde theils gediegen oder in seiner natürlit
chen flüssigen Gestalt; theils in festen Massen, mit
verschiednen Mineralien vermischt, am gewöhnlichsten
mit Schwefel, und in dieser Verbindung gibt es Zint
«ober. Wenn man von diesem natürlichen Zinnober
(Bergzinnober) den Schwefelabscheidet, so bekommt
man Quecksilber; verbindet man mit dem Quecksilber
wiederum Schwefel, so entsteht künstlicher Zinnober.—-
Das reichste Quecksilberbergwerk ist bei Zdria, im östr
reichischen Friaul. Das gediegne Quecksilber wird
durch lederne Beutel gepreßt, um es zu reinigen; das
vermischte wird durch Destillation gewonnen. Es ist
nächst dem Golde und der Platina das schwerste Metals.
Man benutzt es zur Scheidung des Goldes und Silt
bers aus den Erzen, zum Vergolden und Versilbern im
Feuer, zur Unterlage der Spiegel, zu Thermometern
und Barometern und in der Medicin.
6. Der Aobalr kommt nie gediegen vor, sondern
kalkartig und vererzt. Man gewinnt ihn bis setzt nur
in Deutschland, vorzüglich im Erzgebirge, und bereit
tet daraus den Safflor und die Schmälte, einen schö»
nen blauen Farbestvff, welcher zum Malen, zur Port
zellanglasur, zu gefärbten Gläsern rc-, und zum Steit
Ihr fm