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zeitis ein, und der Fuchs brachte ihn hinaus auf den Weg, den
der Jäger alle Tage ging.
Zuerst kam ein alter abgedankter Soldat. „Ist das ein
Mensch?“ fragte der Woll. „Nein,“ antwortete der Fuchs, „das
et einer gewesen.“ Danach kam ein kleiner Knabe, der zur
Schule wollte. „Ist das ein Mensch?“ „Nein, das will erst einer
werden.“ Endlich kam der Jäger, die Doppelflinte auf dem
Rücken und den Hirschfänger an der Seite. Sprach der Fuchs
zum Wolf: „Siebst du, dort kommt ein Mensch, auf den mußt
du losgehen, ich aber will mich fort in meine Höhle machen.“
Der Wolf ging nun auf den Menschen los. Der Jäger, als er ihn
erblickte, sprach: „Es ist schade, daß ich keine Kugel geladen
habe,“ legte an und schoß dem Wolf das Schrot ins Gesieht.
Der Wolf verzog das Gesieht gewaltig, doch ließ er sich nicht
schrecken und ging vorwärts; da gab ihm der Jäger die zweite
Ladung. Der Wolf verbiß den Schmerz und rückte dem Jäger
zu Leibe; da zog dieser seinen blanken Hirschfänger und gab
ihim links und rechts ein paar Hiebe, daß er, über und über
blutend, mit Geheul zu dem Fuchs zurücklief „Nun, Bruder
Wolf,“ sprach der Fuchs, „wie bist du mit dem Menschen fertig
worden?“ „Ach,“ antwortete der Wolf, „ßo hab' ich mir die Stärke
des Menschen nicht vorgestellt. Erst nahm er einen Stock von
der Schulter und blies hinein, da flog mir etwas ins Gesicht,
das hat mich ganz entsetzlich gekitzelt; danach pustete er noch
einmal in den Stock, da flog mir's um die Nase wie Blitz und
Hagelwetter, und wie ich ganz nah war, da zog er eine blanke
Rippe aus dem Leib, damit hat er so auf mieh losgeschlagen,
daß ich beinahe tot wäre liegen geblieben.“ „Siehst du,“ sprach
der Fuchs, „was du für ein Prablhans bist; du wirfst das Beil
so weit, daß du's nicht wiederholen kannst.“
Brücder Grimm.
120. Gott sieht auf die Kinder.
Aus dem Himmel ferne, Gibt mit Vaterhänden
wo die Englein sind, ihm sein täglich Brot,
schaut doch Gott so gerne hilft an allen Enden
her auf jedes Kind. ihm aus Angst und Not.
Höret seine Bitte Sagt's den Kindern allen,
treu bei Tag und Nacht, daß ein Vater ist,
nimmt' bei jedem Schritte dem sie wohlgefallen,
väterlich in acht. der sie nie vergißt.
Wilhelm Hey.