420 Verhältnisse des Menschen.
bricht daher die Erze und Gesteine mit Vorsicht, hauet
die Gruben oben völlig gewölbt aus, und laßt in der
Mitte und an den Seiten die uöthigen Pfeiler (Bergt
festen) stehen, um das darüber liegende Gestein zu trar
gen. Allein oft ist dies noch nicht zur völligen Siche»
heit hinreichend, und man muß seine Zuflucht zur Wert
Zimmerung-nehmen, wozu man entweder Steine, oder
am gewöhnlichsten Holz gebraucht. — Eine der größt
te« Beschwerden verursacht das Wasser, welches durch
die Klüfte, Ritzen und Spalten der Berge in die Gcut
Len dringt, und dieselben ansauft. Man sucht dies
Nebel zu verhüten, indem man theils die Klüfte und
Spalten so viel möglich verstopft, theils durch Zisternen
und Damme das Wasser von dem Berge abhält» theilS
dasselbe von den Gruben an andre entfernte Orte hinleit
ret. Wenn diese Mittel nicht helfen, so muß man
auf die Hcrausschaffung (Bewältigung) der Grubenwaft
ser bedacht seyn. Die Gewältigung geschieht durch
Wasserleitungen, durch Kübel mit einem Haspel, durch
Pumpenwerke und andre Künste, durch Feuert und
Luftmaschinen, und durch Windmühlen. Die Feuer«
Maschine wird durch die sich ausdehnenden Dampfe von
kochendem Wasser in Bewegung gesetzt. Nicht minder
beschwerlich sind die unreinen Dampfe (die böftit Wett
1-er) in den Gruben. Um daher die Bewegung der Luft
zu befördern, bedient man sich allerlei Maschinen, z.
V. der Blasebälge, Windladen rc. — Das gewollt
tiene Erz oder Gestein wird in der Grube an don Füllt
ort gebracht, welcher sich gleich neben dem Schachte bet
findet-, und von da durch den Schacht zu Tage beför»
dert, d. i. auf die Oberfläche der Erde geschafft. Das
Hinaufziehen geschieht, wenn die Grube nicht sehr tief
ist, vermittelst des Haspels, welchen Bergleute ums