i.Mannichfaltigk. d. Gewerbe. Uebers. ders. 711 
Die Kunst des Orgelbauers ist frei und unzünftig, 
und für den erfinderischen Kopf ein unbegrenztes Feld, 
durch Vervollkommnung dieses herrlichen Instruments 
Talent und Geschicklichkeit zu zeigen. 
Dies sind denn also die vornehmsten produzireu- 
den Gewerbe, welche theils EtwaS, das nicht da war, 
Hervorbringen; theils einer schon vorhandnen Sache 
durch Bearbeitung einen neuen Werth ertheilen. Die 
noch übrigen können wir nur mit wenig Worten anführ 
ren, da der Raum eine ausführliche Beschreibung veri 
bietet. Es gehören dahin: die Zcichenknnst (Th. I. 
G. i2.), die Malerkunst, die Rupferstecherkuust, die 
Bildhauer- und Bildschnitzerkunst, und die Bildfor- 
merkunst. 
Die Kunst des Malers stellt die Gestalt der Dinge 
mittelst der Farben auf einer ebnen Flache dar. Sie 
arbeitet nach den Regeln der Zetchenkunst, welche sie 
nicht entbehren kann. Nach den Gegenständen, welr 
che die Maler vorstellen, und in deren richtigen Dari 
stellung sie sich vorzüglich geübt haben, theilt man sie 
ein in Landschaftsmaler, Blumenmaler, Thiermaler, 
Porträtmaler rc. Miniaturmaler heißen diejenigen, 
welche alle Gegenstände, besonders menschliche Gesich¬ 
ter, klerner malen, als sie in der Natur sind. Eine 
andre Eintheilung der Malerei gründet sich auf die Vers, 
schiedenheit der Materialien, womit, und der Körper, 
worauf man malt. Bei der wasscrmalcrei werden die 
Farben mit Leimwasser oder Gnmmiwasser angemacht; 
bei der Oelmalerei mit Lein- oder Terpentinöl abgerie« 
ben; bei der wachsmalcrei mit punischem Wachs 
(Wachs mit Laugensalzen vermischt) vereinigt. Die 
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