Das Thierreich 
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y. Der Ohrwurm. Dies Thier kennen wir am 
meisten als Larve, und Ihr fürchtet Euch davor, weil Ihr 
meynet, es krieche Euch ins Ohr, und fresse Euch das 
Trommelfell entzwey. Diese Furcht habet Ihr aber nicht 
nöthig: vorsätzlicher Weise wenigstens thut Euch der Ohu 
wurm nichts. Sollte aber einmal ein solches, oder auch 
ein anderes Insekt Euch ins Ohr kriechen, so feuchtet etwas 
Baumwolle mit Mandelöl an und stecket ste ins Ohr: die 
wird den fremden Gast tödten. Wenn stch der Ohrwurm 
viermal gehäutet hat, bekömmt er Flügel, wird also Käfer 
und fliegt weg. 
Zweyte Claffe: Insekten mit halben Flügeldecken. 
Die meisten dieser Thiere haben einen Säugerüssel. 
Als Larve sehen sie gemeiniglich schon dem Insekt ähnlich, 
nur daß sie noch keine Flügel haben. 
a. Die Hausgrille. (das Heimchen) Diesen unr 
angenehmen Musicanren werdet Ihr alle kennen. Sie ist 
einen Zoll lang, hat einen gelblichen oder gelbgrauen Körr 
per, haarförmige Fühlhörner, die so lang sind, als der 
ganze Körper, und zwey große und drey kleine Augen. Dies 
Insekt hält sich am liebsten in warmen Dorfstuben, desglei,' 
chen in Brau r und Backhäusern auf: denn es liebt die 
Wärme und dabey ein Stück Brod, oder ein Klümpchen 
Mehl. Seine unangenehme Musik macht es dadurch, daß 
es die Flügeldecken ans Brustschild reibt. 
b. Die Maulwurfsgrille, (Reutwurm, Ackerwer, 
bel, Untergräber, Moldwolf, Erdwolfrc.) ein großes, schädr 
liches Insekt von seltsamer Bildung: denn Gebiß und Flür 
ge/ hat es mit den Grillen, die Vorderfüße aber mit dem 
Maulwurf gemein. Die Füße, die wohl Pfoten heißen 
körn
	        
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