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Geographie»
9 Millionen. Dis Wolle davon ist sehr fein, zart und lang.
Wer anderswo seine Schaafzncht verbessern will, läßt sich
für seine Heerde einen oder mehrere spanische Böcke kom«
men. Auch vonrefliche Pferde hat dies Land, aber lei,
der nur nicht viel. Maulrhiere und Esel sind in größerer
Menge vorhanden, welche in den Gebirgen sehr gute Dienste
leisten. Rindvieh ist wenig da, weswegen man hier we¬
nig Butter und Käse hat; aber wilde Stiere giebt es hie
und da in den Gebirgen in großen Nudeln. Man braucht
sie zum Gefechte, und vornehme Edelleute schätzen sichs
zur Ehre, öffentlich, unter dem Gaffen vieler lausend
Menschen, mit solchen Thieren anzubinden, und mit ih¬
nen zu kämpfen. Mancher Mensch, der dem Varerlande
aur eine bessere Art hätte dienen können, wird von einem
solchen Stier in die Luft geschleudert und qetödket. Man
nennt dies schändliche Schauspiel das Stiergefecht, der¬
gleichen jährlich in den vornehmsten Städten gehalten wer¬
den. Sie bringen der Nation eine abscheuliche Neigung,
den Blutdurst, bey, setzen den Menschen-Werth herab,
und zerstöhren das natürliche Mitleiden, was der Schöpfer
jedem Menschen eingepflanzt hat. — Ausser den Schas¬
sen, Pferden, Eseln, Maulthieren und wilden Stieren
hat Spanien Rehe, Gemsen, Kaninchen, Genrttrn (eine
Art Bisam, Katzen) und eine große Menge Seidenraupen.
Fische, davon es in den Flüssen und Meeren wimmelt,
werden nur sparsam gefangen. — Aus dem Pflanzenreiche
hat Gott diesem Lande auch sehr viele Reichthümer geschenkt.
Es giebt hier viele und herrliche Weine; von den leckeren
Trauben die hier sind, müsset ZhrjEuren Geschwistern eine
Tracht mitbringrn, desgleichen eine Tasche voll Rosinen
und Mandeln. Vortrrfliche Oliven, und also auch guter
Baumöl giebts hier im Ueberfluß. Von Citronen« und
Po,