Full text: Mit zwey illuminirten Charten (Bd. 2)

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Spanien. 
190 Pferden getrieben werden. Fünfhundert Menschen 
arbeiten beständig darin. Sie soll dem König jährlich 6 
Millionen Nthlr. einbringen, welches aber unglaublich 
ist. In dieser Sradt sind nicht weniger als 70 Klöster. 
Cadip, die schönste Stadt und der größte Handelsort in 
Spanien, und eine starke Festung am atlantischen Meere. 
Sie hat einen so sichern Hafen, desgleichen fast keine Stadt 
in Europa sich rühmen kann. Groß ist sie nicht, aber sie 
hat doch 80,000 E., worunter viele Fremde sind. Von 
hieraus werden fast alle, europäische Waaren, die nach 
America gehen, befördert. 
Gibraltar, eine Nachbarin von Cadix und auch am 
atlantischen Meere, oder vielmehr an der Meerenge, die 
von ihr den Namen hat, und die Meerenge von Gibral» 
tar, oder schlechtweg die Straße genannt wird. Diese 
Stadt verdient, daß Ihr alle den Hut vor ihr abnehmet, 
Kinder, denn sie ist eine starke und fast unüberwindliche 
Festung, und gehört nicht dem Könige von Spanien, sonr 
dern den Engländern, welche sie im Jahre 1704 erobert 
haben. Zln Jahr 1778 wollten sie die Spanier wieder er« 
obern. Sie nahmen viele französische Regimenter zu Hülfe, 
und diese nebst dem Kern der spanischen Armee belagerten 
sie vier Jahre vergeblich. Da spannte ein Franzose, Na, 
mensAr^on, seine ganze Klugheit auf und erfand eine Art 
von Schiffen, über und über mit Eisen bedeckt, man nannte 
sie schwimmende Batterien; die sollten Gibraltar in 
einen Aschenhaufen schießen. Man verfertigte zehn solcher 
Schisse, besetzte sie mit 212 Kanonen und mit 1500 Mann. 
Diese io ungeheuren Feuerspeprr rückten eines Morgens 
gegen die Festung an, schossen viele tausend Kugeln gegen 
die Stadt, und die Landbatterien der Spanier krachten ih¬ 
ren tausendfachen Donner mit. Fast alle vornehmen Spa» 
nier
	        
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