H
Geographie.
weichlich machen, und noch keine Pelzmüffe, Wärmflaschen
und Schnürbrüste, die uns den aus der Kindheit übrigger
bliebenen Nest der Gesundheit rauben. Auf Eurer Charte
von Europa findet Ihr einen Deutschen, so wie er vor 2000
Jahren aussah, und einen jetzigen Deutschen abgebildet.
Freplich wußten diese unsere Vorfahren noch nichts von
der wahren Religion ; auch konnte noch kein deutscher
Regent lesen und schreiben, sondern wir waren ein unr
gebildetes Volk, das vor Götzen niederfiel, von Feldäpfeln
und Heidelbeeren lebte und den Römern die Hälse brach,
weil diese unsern Hals ins Joch spannen wollten. Mit der
Zeit lernten wir aber diesen Römern ihre Sitten, ihre
Künste, ihre Gelehrsamkeit ab, gewöhnten uns an ein ruhi¬
geres Leben und trieben Handwerke, Ackerbau, Bergwerks-
kunst und Schiffarth. Und wie nun vor tausend Jahren
ein deutscher Fürst alle übrigen deutschen Völker überwand
und unter dem Namen Carl der Große deutscher Kayser
ward, ließ er den Götzendienst ausrotten, und dagegen die
christliche Religion predigen, auch führte er die Schreib-
tunst und viele Wissenschaften ein. Von dieser Zeit an be,
kamen die Deutschen mildere Sitten; sie gehorchten den
Gesetzen ihrer Fürsten, die bisher keinen andern Rang ge,
habt harten, als daß sie in der Schlacht die Voderstey
(denn eben das will das WortFürst sagen) —gewesen wa¬
ren; sie beschäftigten sich mit Wissenschaften, trieben
den Handel, den Wein-und Ackerbau und alle Gewerbe
des goihenen Friedens und wurden zuletzt die gelehrteste und
geschickteste, aber auch dabei.) die tapferste Nation der Erde;
auch geben uns alle Völker noch immer das Lob der Recht¬
schaffenheit, Treue, Offenherzigkeit, Gastfreundlichkeit und
einer eisernen Arbeitsamkeit; besonders aber rühmt man
Eure Eltern, die lieben Bürger- und Landleute als brave,
( ehr,