412
Die Weltgeschichte.
dm Krieg anzukündigen; aber seine Krieger fochten mit
nachbarlicher Schonung und steckten ohnehin bald wieder
das Schwcrdt in die Scheide. Der Kronprinz, der
sich schon mit rühmlichem Eifer der Regierungsgeschafte
annimmt, macht dadurch seinem Volke die süße Hof-
nung , daß er die Reihe guter dänischer Könige ver¬
mehren werde.
Schicksale des schwedischen Reichs.
Noch früher, als die Danen thaten, ncmlich schon
im Jahr 1521, sagten die Schweden dem grausamen
Christian 2 den Gehorsam auf. Er brach mit einer
Armee in Schweden ein, und eroberte eö frcylich mit Ge¬
walt der Waffen, zog sich aber durch seinen Blutdurst
einen solchen Abscheu zu, daß er die Krone auf ewig ver->
!ohr. Als er nemlich bald nach der Eroberung, seinKrö-
nungSfest feycrte, ließ er an diesem der Freude gewidme¬
ten Tage mitten unter den Feyerlichkeiten ein Blutbad
veranstalten , das ganz Stockholm und selbst das gesamm-
te Reich in Trauer versetzte: denn auf seinen Befehl wur¬
den in der Hauptstadt 200 der vornehmsten Schweden:
Bischöfe, Reichsrathe, Rathsherren rc. und bald darauf
m andern Gegenden des Reichs 50s andere Personen
hingerichtet» Zum Glück für den Staat war bey dem
Stockholmer Blutbad einer der vornehmsten Schweden
verschont geblieben, nicht aus Huld des Königs — denn
dieser kannte keine sanften Gefühle — sondern weil er
auf erhaltene Einladung nicht erschienen war. Dieser ed¬
le Schwede, Gustav Erichson, aus dem Hause Wa¬
sa, kam jetzt, um den Tod seines Vaters und seiner An¬
verwandten^ die im Blutbade hatten sterben müssen, zu
rächen, nach Schweden, und versicherte sich vor-
mm sich der Hülfe der Döckekerlen, dieses, wegen seiner
Tapferkeit und seiner Liebe zum Vaterlande, zur Freyheit