Full text: Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien (Theil 9, Bd. 2)

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Asien. 
due! liegen. Auch ist ihm die persische Statthalterschaft Schit- 
wan mehr als den Persern unkerthan, und zahlt ihm auch ei¬ 
nigen Tribut. Ueberdem hat er sich einen guten Lheil von2x^ 
rtharc-kl oder dem eigentlichen Tixnunun, ( worümen die 
Hauptstadt Eriwan ist,) nemlich Gamchiti unterwürfig 
gemacht. 
Die Hauptstadt von ganz Georgien und Residenz deö Prinz 
Heraclius ist Tlfihs in Carduez. Sie ist nicht groß; aber 
gut gebaut. Die Häuser sind alle von Stein, und haben platte 
Dächer. Die Strassen sin- enge und beständig unrein. Es 
sind hier 13 griechische, 7 armenische Kirchen, und eine katho¬ 
lische. Mitten in der Stadt ist eine Höhe mit einer Citadelle. 
Am Fuß derselben fließt der Fluß 2V.it» Man gießt hier 
zwar Kanonen, Mörser und Kugeln; sie sind aber noch schlech¬ 
ter als die türkischen. Mau findet hier aber gute Leinwanddru- 
ckereyen. Nicht weit von der Stadt find Salzbrüche, die so 
ergiebig sind, daß sie ganz Persien mit Salz versorgen könnten. 
Voisch oder Letschkorn ist die Hauptstadt in Mtn- 
titelten, die Residenz des Fürsten, auch eines griechischen 
Erzbischofs. 
Tscheremi ist der Hauptort in Nacheri. 
Die Einwohner sind meistentheils griechischer Religion; 
doch sind auch viele Mohammedaner. 
Oie Georgier sind ein faules, ungelehriges und unwissen¬ 
des Volk. Selbst adliche und fürstliche Kinder wachsen in der 
größten Unwissenheit auf, und es giebt viel Edelleute und Für¬ 
sten, die weder lesen noch schreiben können. Es ist aber merk¬ 
würdig, daß die Frauenspersonen von guter Herkunft allesamt 
lesen und schreiben lernen. Die Mannspersonen unter den ge¬ 
meinen Leuten färben zur Zierde ihre Barte und Nägel, und die 
Frauenspersonen sogar die Hände roth. Die Strafen sind hier 
sehr strenge; denn man köpft, steinigt, schneidet Zunge, Na¬ 
sen , Ohren ab, und prügelt, wie in der Türkey, auf die Fu߬ 
solen. 
Die Einwohner in Imirettc oder ZYlilctinet kommen 
selten von ihren Bergen herab, und sind grösteutheilS zum Rau¬ 
ben sebr geneigt. Kein Bruder darf dem andern trauen, und 
die Grossen sowol als die Geringen, gehn nicht anders als be¬ 
waffnet aus ihren Häusern. 
6. (Elt*5
	        
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