muß die Jugend im Gegentheile auch gewarnt werde»/ 
daß sie sich nicht ängstlich an eine gewisse Stunde znm 
Essen , und nur an leichte Speisen gewöhne; denn da¬ 
durch wird die Verdauungskraft des Magens ge¬ 
schwächt , und der Körper untüchtig zu vielen Geschäft 
ten, bey zunehmenden Jahren. Jeglicher Mensch ge¬ 
be auf sich selbst Achtung , welche Speisen ihm am zu¬ 
träglichsten sind, und darnach richte er sich. 
5) Das beste Getränk ist frisches Wasser. Helles/ 
nicht zu starkes, gut vergohrnes Bier ist nahrhaft und 
gesund. Wein, Thee und Kaffee, Brandwein u. dergl. 
müssen von Erwachsenen mit Vorsicht getrunken wer¬ 
den , junge Leute aber sollten sich von Rechtswegen 
derselben ganz enthalten. Warmes Getränke erschlafft 
den Magen, und schwächt die Verdauung, woraus 
Blähungen, Aufstossen aus dem Magen, und eine Men¬ 
ge anderer Üngemächlichkeiten entspringen. Uebermaasse 
in hitzigen Getränken untergräbt die stärkste Leibesbe- 
schaftenheit. Wenn Trunkenbolde ihre Laster gleich lan¬ 
ge ungestraft fortsetzen, so rächt es sich endlich doch 
bey herannahendem Alter an ihnen mit den schmerzhaf¬ 
testen Krankheiten. Viele aber reibt dl? Trunkenheit 
in der Blüthe ihrer Jahre auf. 
6) Der Mensch erhalt und vermehrt dre ihm ver¬ 
liehenen Kräfte durch Arbeiten. Er arbeite also unver¬ 
drossen in seinem Berufe, imb die Natur selbst wird ihn 
durch die Ermüdung erinnern, wenn er Nachlassen soll. 
Trage Temperamente haben Ermunterung zur Arbeit 
nöthig, feurige hingegen müssen sich hüten durch über¬ 
triebenen Fleiß ihre Kräfte nicht zu sehr zu- erschöpfen.. 
Die Jugend gewöhne sich nur siuffenweise an stärkere 
Arbeiten, denn durch das Tragen schwerer Lasten, durch 
heftige Leibesübungen, durch übertriebenes Laufen, 
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