Full text: [Theil 3, Abth. 2] (Theil 3, Abth. 2)

ii7. Fortsetzung. 
f^te seidenen Zeuge sind eben so unterschieden, wie die wollenen 
(s. V. H2,). Man hat i) glatte ohne Kieper und Figu¬ 
ren, als Taffer und Gros de Tour. 2) Gekieperte, als: sei¬ 
dene Tücher, Serge, und Atlas, welcher legiere durch wei¬ 
chere Seide und die Appretur einen vorzüglichen Glanz erhält. 
3) Geblümte, als: Damast, Droguet, geblümter Atlas, 
Baravia, Stofft, Brocat, reiche Zeuge. 3) Geschnittene, 
welche über Drakh gewebt, und dann ausgeschnitten werden, als: 
Sammt, Felbel und Plüsch. Eine besondere Art von Webe¬ 
rei erfordern die Flore, deren Fäden sehr locker, und größlen- 
ibeils weikläuftig gewebt sind. Man hat Marly-, Gage-, 
Zindel-, Milchflor n. a. Das gewebte Zeug erfordert nun oft 
viel Appretur. Es wird von allen Knötchen gereinigt und be- 
pflückt. Vieles wird gesteift, geglättet oder kalandert, manches 
gewässert (moltttt), eine Appretur, welche man in den Seiden- 
manufacturen sehr geheim halt. 
ng. Der Bleicher. 
H^ie Leinwand muß gebleicht werden. Dies besorgen gewöhn- 
’**’*'' lich die Hausfrauen selbst, in manchen Gegenden gicbt es 
aber auch eigene Bleicher. Zuerst wird die Leinwand, um den 
groben Schmutz aufzulösen, in lauwarmen mit Rockenmehl ver¬ 
mengtem Wasser etwa 48 Stunden eingeweicht, hierauf wird sie 
3 bis 4 Tage in einer heißen Lauge mit einem Zusatz von Kalk 
und Potasche gebeizt (gebeucht, gebükt). Alsdann wird sie nach 
Beschaffenheit der Witterung 4 — 8 Wochen durch Luft und 
Sonne gebleicht und dabei stets augefeuchtet. Das Buken wird 
auch wol während des Bleichens alle 8 Tage wiederholt. Nach 
dem Bleichen wird sie gesäuert. Es wird eine schwache Säure, 
wozu die Holländer gewöhnlich saure Milch nehmen, aufgegossen, 
und die Leinwand in derselben getreten. Endlich wird sie ausge¬ 
waschen, und nachdem feine Arten erst durch eine Stärkeauflö¬ 
sung gezogen worden, gerrocknet. Verschiedene leinene und 
baumwollene Zeuge werden theils gefärbt, theils gedruckt.
	        
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