244 VH. 6. Etwas aus der Mythologie
folgender Gelegenheit: Einst war ein Götterftst, da
warf die Zwietracht einen vortrefflichen Apfel hin, mit
der Aufschrift: Der schönsten Göttinn. Juno, Pal¬
las und Venus machten Anspruch daran. Paris
sollte urthcilen, besah Alles genau, und gab den Ap¬
fel der Venus. 2) Er hatte die schöne Helena aus
Griechenland entführt, deren Besitz ihrem Gemahl,
Menelaus von Sparta, alle Griechische Helden ver¬
sichert hatten. Also mußten diese Helden Asten ver¬
wüsten und Troja bestürmen. Agamemnon von
Micene ward Heerführer. Andre merkwürdige Grie¬
chen waren, Calchas und Tiresias, zwey Wahrsa.
ger; Skentor, der Schreyhals; Thersiles, der Un¬
gestalteste unter allen; Ajax, der Trotzige und Got-
tesleugner; Nestor, der alte, weise, beredte Greis;
Ulysses von Irhaca, der sein Hauswesen, seine treue
Penelope, und seinen Sohn Telemak, dem Mentor
als Hofmeister anvertrauete. Aber das Orakel sagte,
ohne den jungen Achilles wäre vor Troja Nichts auszu-
richten. Diesen hatte seine Mutter, bey der Ferse fassend,
in seiner Kindheit in den Styx getaucht. Dies machte
ihn unverwundbar, ausser an der Stelle, wo er ange.
faßt gewesen war. Doch ward er wider seinen Wil¬
len, wie es ans Marschiren gehen sollte, unter Magd-
chen versteckt. Ulysses spürte den Ort auf, machte
allen Magdchen Geschenke, und erkannte den Achilles
daran , daß er am liebsten nahm, was die Form der
Waffen hatte. Agamemnons Tochter, Iphigenia,
mußte, einen (ich weis nicht welchen) Zorn der Götter
zu stillen, geopfert werden. Nun geht der Krieg in
Asien an. Eine schöne Gefangene, Briséis, die Achil-
leö