VIII. i. Die erste Kennlm'ß derThiere, 269
den Ast eines nahen Baumes. Diesen Zug seht ihr
auf der Tafel vorgestellt. Um die Kömginn herum
setzen sich alle in einm einzigen Klumpen. Wenn der¬
selbe zur Ruhe gekommen ist, wie ihr über den Tisch
hin seht; so gehn ein Paar Personen dahin mit gedeck¬
ten Gesichtern und Händen, damit sie nicht gestochen
werden. Vielleicht ist dieses nicht nöthig: denn wenn
man sie nicht verletzt, oder nicht Athem auf sie laßt,
so siechen sie nicht. Der eine also fegt, so sanfter
kann, den ganzen Schwarm mit einem Federwisch von
dem Aste in den Bienenkorb, den die andre Person un¬
ter demselben mit der Oeffnung empor hält. Alsdann
tragt man ihn nach einem Tische, wie ihr in der Mitte
des Bildes seht. Ist die Königinn nicht mitgekom¬
men, so bleiben sie nicht. Sonst aber wird alsobald
die Haushaltung von ihnen angcfangen. Denn et¬
was Nahrung haben ihnen die Alten erlaubt in den
Blasen mitzunehmcn. Wer selbst Bienen halten will,
wird durch die Erfahrung von diesen merkwürdigen
Lhierm mehr lernen.
Auf dem zweyten halben Vierthel können wir
Seidenwürmer kennen lernen. Seht, die lange
Raupe ist der erwachsne Wurm. Er nährt sich meh-
rentheils von Maulbeerblattern auf den Bäumen.. Er
drückt aus zwey Oeffnungm des Mundes einm klcb-
richten Saft heraus, welcher, sobald er an die freye '
Luft kömmt, in einen harten Faden verwandelt wird,
den er durch die Vördcrfüsse zusammen klebt. In die-
sem Geschäfte kriecht er rückwärts oder zur Seite, und
macht also einen langen Faden, an welchem er sich
herun.