IX. z. Von der Lust. 461 
zugebundene Blase, die wenig Luft in sich schließt, 
schwillt aufs äußerste an unter der Glocke, aus der 
man nach und nach die Luft wegpumpt. Steht 
unter der Glocke ein Glas, halb mit Wasser und 
halb mit Luft erfüllet, steckt man durch den übri. 
gens verwahrten Hals eine an beyden Seiten offne 
Röhre bis auf den Boden des Gefastes, und wird 
alsdann unter der Glocke ein fuftleerer Raum, so daß 
oben in der Röhre keine (oder eine sehr verdünnte) Luft 
ist ; so muß durch den Druck der im Glase eingeschlof. 
senen Lust das Wasser durch die Röhre in die Höhe 
herausfliessen. 
Die über einen luftleeren Raum stehende Glocke 
würde, wenn sie nicht gewölbt wäre, springen, 
nämlich durch den Druck der äußern Luft. Aber die 
Wölbung treibt den Druck nach einem einzigen Puncte, 
der durch Anstammung der Theile von allen Seiten her 
unterstützet ist. Eine Flasche mit flachen Seiten würde 
bald springen, wenn man die Luft aus ihrer Höhlung 
zöge. Fast alle Körper, auch Wasser, enthalten 
viel Luft. Man siehts aus Blasen oder gewissen Zei. 
chen, wenn man um ihnen her einen luftleeren Raum 
macht. Doch Wasser, welches von Luft gereinigt 
ist, wird nur nach und nach wieder damit vermischt. 
In sehr verdünnter Luft verlischt die Flamme, wird 
kein Pulver durch Feuer entzündet, wird kein Schall 
erregt, kann kein Thier leben. Alles dieses wird 
durch Versuche mit verdünnter Luft durch Hülfe der 
Luftpumpe bestätiget. Es werden aber auch viele 
Versuche durch ungewöhnlich verdichtete Luft ge. 
macht. Z. E. mit dem Heronsball, und Heronsbrun* 
neu,
	        
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