S ■ E C U LU M
FRÄNCKISCHE
T AB.
DEUTSCHE
KAISER.
i. Otto iii. stirbt in
Italien vom Gifte.
a. HENRICUSII S.
ober claudus, Herzog
in Bayern wird Kai¬
ser Er stillet Herman-
num in Schwaben,
und den Pfalzgrafen
Ezonem, dÜMpst a. 4.
I 3. 16. die rcbelli-
rende Böhmen,Polen
UNd andere Slaven,
nicht weniger a. 6. 7.
Lothringen.
24. CONRADUSII.
Salicus, Herzog in
Franken,wird Kaiser,
stillet a. 26. utC rebel-
lirende Herzoge, auch
a. jo. die Slaven,
Böhmen und Hun-
garn, läßt sich a. 32.
zum asiatischen Kö¬
nige krönen, züchtiget
3. 33. 34. die aber¬
mals rebellimibe
Polen , Böhmen und Pfalz an rhein. Dem Vater Ezoni, folgt a. 33. der Sohn Otto. Diesem a. 48. Eronis
Slaven, und schenke Brüdern Sohn Henricus, und diesem a. 93. der Stiefsohn Sigfridus
ä. 39. Ludovico Bar-
bato viel in Thürin¬
gen.
3 9 HENRICUS III.
Niger,sein Sohn, stil¬
let a. 41. die böhmi¬
sche Unruhe, reflitu-
irt a. 44. den vertrie¬
benen König inHun-
garnPetrmn.beruhigt
a. 43.48. Lothringen,
züchtigt a. 31.32. die
unruhigen HUngarn,
und 3. 4. den Gra¬
fen in Flandern , ist
aber a. 36. unglück¬
lich wider die Sla¬
ven, fodert den König
in Frankreich Henri-
cura zu einem Duell
heraus, und offendil't
die Neichsstande.
3 Z. HENRICUS IV.
sein Sohn folgt,da er
nur 3. Jahr alt ist.Er
wird seiner Mutter
Aufsicht a. 62. entris¬
sen,und von Albrecht,
Erzbischof zu Bre¬
men übel erzogen. Er
stillet a. 64. dieUnru
DES DEUTSCHEN REICHS STÄNDE.
SACHSEN. Nachdem die kaiserliche Familie ansgeblühet, zerfallt Sachsen in viel kleinere
unmittelbare Staaten, die mit Kaiser Hem-ico IV. viel Unruhe haben.
Herzogthum Sachsen A. n. folgt dem Vater Bernhardus, der mit denWenden kriegt.
Dessen Sohn 62. Ordulpbus ist ein Vater Magni, der 74 folgt.
Herzogthum an der Weser. Otto Sigfridi 1. Enkel, Graf zu Northeim und Göttingen,
wird von a. 62. bis 70. Herzog in Bayern, und a. 83. erschlagen, da sein Sohn Herzog HenrkuZ
Pinguis folgt, der mit seiner Gemahlinn Gertraut das BraunsÄveiM Land erheyrathet.
Pfalz in Sachsen. Pfalzgraf Eridericus 111. wird a. 63. von den Grafen inThüringen Ludo-
vicoSaüo ermordet,
Markgrafschaft Brandenburg. Der letzte Markgrafaus dem Wettinischen Hause, Diete-
ricus,tüit’b a. 20. von Miftevojo II. König der Wenden erschlagen, da denn das mehresicvon dieser
Markgrafschaft verlohrengeht. Ihm folgt Sigfridus n. aus dem Hause der Markgrafen zu
Stade, dessen Sohn Udo 1.. die Wenden schlagt,und ihnen Brandenburg hinweg nimmt. Sein
Nachfolger ista. 83. der Sohn Udo 11.
Markgrafschaft Meissen. EcFhardi i. Tochter Mathildis, heyrathet ihren Vettern Diete-
l'icum 11. Grafen zu Wettin, und also kommt Meissen an ihren Sohn Dedo 1. Dem a. s 1. der
Sohn Henricus I. fenior folget.
U larkgrafschaft Sachsen. A. 6. folgt dem Vater Bruno 11. dessen Enkel ist Egbertus 1. der
auch Markgraf in Thüringen wird, und a. stirbt. Sein Sohn Egbertus 11. wird als ein Ge¬
genkaiser Henrici IV. 3.90. in einer Mühle erschlagen, und also bringt seine Schwester Gertraut
alles an ihren Gemahl Pienricunr Pinguem, Herzog an der Weser.
Markgrafschaft Schleswig. Selbige wird von Kaiser Conrado II. an Dänemark über¬
lassen, da Olaus Hunger hieselbsi erster dänischer Herzog wird.
Thüringen erlangt Ludovicus Barbatus,Caroli Herzogs in Lothringen anderer Sohn, a. 39.
von Kaiser Conrado II. Sein Sohn ist Ludovicus II. Salius, oder der Springer, der a. 72. aus
dem Schlosse Giebichenstein entkommt.
FRANCKEN. Die Kaiser sind allhie Herzoge, und regierendiß Land durch ihre Statthalter.
SCHWABEN. Herzogthum Schwaben. A. 12. wird Eme Fus I. ans Oesterreich Herzog
allhie,dem der Sohn EmeBus II. a. 13. und selbigem a. 30. dessen Bruder Hennannus iv. folgt,
Gegenkaiser erschlagen. Der Kaiser Henricus IV. giebt hierauf diß Herzogthum samt seiner Toch¬
ter Agnes, Friderico Anticuo V0N StausseN.
Faringen. Bertholdus Barbatus, Landuli Sohmund Lancellini Grafen in Elsaß Enkel, bauet
Zäringen in Brisgau,nennet sich einen Herzog, und stirbt 3. 77. Ihm folgt der eine Sohn Berthol¬
dus II. in Zäringen,der andre Sohn Hennannus, als Markgraf m Hochberg. Der letztere ^ohn
Hennannus I. erheyrathet die Markgrafschaft Baaden, und wird also Markgraf in Banden und
Hochberg.
BAYERN. Herzogthum Bayern. Kaiser Henricus 11. überlaßt diß Herzogthum seinem
Schwager Hem-ico v. Mofellano aus der Pfalz. A. 26. belehnt der Kaiser Couraäus II. damit sei-
nen eigenen Sohn,Henricum III. Nigrum, der a. 44. die Hnngarn schlagt, und diß Herzogthum
Henricus VII. FlenriciFIosellani Brüdern Sohn überläßt, a. 33. aber, nach einem Conrado, sei¬
nen eigenen Sohn Henricum IV. damit belehnt. Wider diesen erwählen zwar die Bayern a. 62.
Ottonem ans Göttingen,es muß aber selbiger a. 70. weichen,und WelFus i. aus dem Hause Filé in
Italien,erlangt dieses Herzogthum vom Kaiser HdnricoFV.' Er wird aber a. 78. als ein Rebelle
vertrieben, und erst a. 97. wieder retfrtuirt, da er denn a. 98. mit mPakftinam ziehet.
Herzogthum Barnthen. Diß Land wird in diesem Seculo von Bayern abgesondert, und
ein besonders Herzogthum.
Markgrafschaft (Defterreich. A. 73. ijlLeopoldus pulcher allhier Markgraf, der mit sei¬
nem Bruder Alberto II. Levi zerfallt, und dem a. 96. der Sohn Lcopoldus Sanctus folgt.
Markgrafschaft Steyermark. DieserTheil von Karnthen wird a. 30. Ottocaro I. als eine
he in Uungarn h^^chesondere Markgrafschaft gegeben, dem seine Pofteritai folgt
neue Vestnngen m
Sachsen, worüber die
Sachsen zum Waffen
greifen a. 73. Sie
werben zwar geschla¬
gen, finden aber an
Pabst Gregorio VII.
einen starken Bey-
stand , der den Kaiser
exeommunicirt, UNd
ob dieser gleich a. 77.
Abbitte thnt, Rudol-
phum, Herzog in
Schwaben zmn Ge-
g enkaiser macht.
Nachdem dieserà. 80.
getödtet, wird a. gì.
Hprmannus, Graf ZU
Lützelbnrg , der andre
Gegenkaiser, der sich
aber bald frihmittirt.
Der 3tc Gegenkaiser
Egbertus, Markgraf
in Sachsen und Thü-
ringen,wirda. 90. er¬
schlagen. A. 93. rebel-
lit’i durch des Pabstes
Antrieb sein eigener
Sohn Gonradus in
Italien.
LOTHP.INGEN. In Dberlothrmgeu folgt a. 3 2. dem Vater, Fridericus II. und stirbt a
34. ohne Erben. In Uttederlothringeu stirbt Otto a. 4. ohrft Kinder. Seine Schwester Gen
herga',bringt zwar Brabant an ihrem Gemahl Lamhertum, Grafen zu Löwen. Allein das übrige
Niederlothringen kommt an Godofredum 1. Grafen von Verdun,dem a. 23. der Bruder Gothelo 1
folgt,der a. 34. auch Oberlothringen erbt,und a.44. stirbt. Sein Sohn Gothelo 11. wird um die
Erbschaft von seinem eigenen Bruder Godofredo 11. gebracht, wiewol dieser nur Niederlothringen
behaupten kan,indem Oberlothringen an Gerhardum, Grasen in Elsaß gegeben wird, dem auch sei¬
ne Poüeritat in solchem Herzogthum folget. Godofredo 11. folgt indessen a. 70. in Niederlothrin¬
gen der Sohn Godofredus III. Gibbofus, der a. 76. stirbt, da zwarKaiser Henricus IV. sein Söhn¬
gen Conradum^tim Herzog in Niederlothringen macht,allein Godofredus IV. von Bouillon, Her¬
zogs Godofredi in. Schwcstersohn,folgt dennoch a. 90. der denn a. 98. bey seinem Zuge in Orient,
diß Herzogthum au Henricum,Grafen zu Limburg, wiewol ohn kaiserlichen Gonlens, überlasset.
Anmerkungen.
n
Würde . _ ^ . ..... .......
ÜOU Henri co IV. gyoffe Privilegia , und da vorhin die Bischöfe schon in einigen die Aävscalissn verwaltet,
oder das Ins conftnuendi Advocatos exerciret, so werden die Stadie nun unter Hem-ico IV und v, von sol¬
cher Gewalt der Bischöfe befreyet. Die Einwohner der Städte erlangen das Bürgerrecht, oder die im-ain-
genuifatis.tntb die Handwerker ordnen ihre Zünfte. Das Regiment in den Städten ist dennoch fast allent¬
halben noch bèl) denen Gefchiechternwderoarneüs.. Das Faustrecht ist unter Kaiser Hem-do iv. sehr im
Schwange, dem die bischöfliche wreuga in etwas steuret. Die Peuda werden nun linter Kaiser Conrado 11.
mehr erblich, welches denn unter Hem-ko vi. im folg, secuio völlig zum Staude komntt. Hem-icus in
macht den Adler zum beständigen Reichswapen. DerPabstwirft das kaiserliche Joch ab, und der Pabst Grc-
p-orins VII pvhp.he.t frrft nlitfA ‘TYfltf Fulda fmif> n j'gine Advocaten db. ©flé
gorius vii. erhebet sich über alles. Das Kloster Fulda kauft Kaiser Conrado 11
a. 43. vo ^ "
ches Recht von Kaiser Hen
Lapitul zu Utrecht erlangt a. 43. von dem Kai,er die Wahl des Bischofes, und dasEapitul zu Minden glei-
nco I V. Der Blschofzn Würzburg wird von Kaiser Hem-ico 11. mit der weltli¬
chen Macht als cin Fürst in Franken beehret. ---....
Die beständigen Geschlechtsnamen kommen anf benHohen
und Niedrigen. Bey Gelegenheit des grossen Zuges in das gelobte Land, kommen auch die beständige
Wapen der Völker auf.
ORIENTALISCHE
KAISER.
13. Bafilius blendet
13ooo.gefnngeneBulga-
rier,iubjugifi a. 17.Bul¬
garien, bumpfeta. 20. den
Rebellen Phocam, stirbt
a. 23. da der Bruder
Constantinus VIII. fllleitt
herrschet.
28. ROMANUS,Argy-
rus,ConlIantiniVIII.Ey-
dam, verlieret Syrien,
seine Gemahlinn Zoe
todtet ihn durch ihrem
Nebenbuhler Mkhae-
lem Paphlagonem.
3 4.MICHAEL,Paphla¬
go, der Zoe andrer Ge¬
mahl, erobert und verlie¬
ret Sicilien.Die Bulgari
rebellifcn u. erobern ei¬
nige Provinzen. Der
Kaiser wird mit der
fallendenDucht geplagt,
und geht ins Kloster.
41. MICHAEL Cala-
phates, wird als ein un¬
dankbarer von der Zoe
geblendet, und ins Klo¬
ster gestecket.
4 2. CONSTANTINUS
Monomachus, bCf Zoe
letzterer Gemahl, dem
sie auch den Ehebruch
vergönnet. Er wird von
den Serviern mibPatzi-
nacis geschlagen, sieget
a. 43. über die Russen,
dämpft a. 46. die Re¬
bellion Leonis Torni-
tü, wird a. 48. von den
Türken geplaget.
34.THEODORA der
Zoes Schwester.
3¿.MICHAEL Stratio¬
ticus, ll)it'b ein Mönch.
37.ISAACIUS Comne-
nus , wird auch ein
Mönch.
3 9. CONSTANTINUS
Ducas,friedliebend,wird
von den Scythen ge¬
plagt, dieGOtt auf sein
Gebet durch die Pest zu¬
rück treibt.
¿8 - ROM ANUS Dio¬
genes, heyrathet die kai
serl. Wittwe,wird durch
seinen StiefsohnAndro
nicurn Ducam verra-
then, von den Türken ge¬
fangen , jedoch wohl ge
halten, und nach seiner
Befreyung von besag¬
ten! Andronico geblen¬
det und aetbdtet.
71.MiCHAELVi1.Du-
cas, ein Stiefsohn des
vorigen , wird von den
Türken geschlagen und
von dem Nachfolger ins
Kloster gesteckt.
78. NICEPHORUS,
Botoniates schlügt bCtl
Nicephorum Bryenni-
um, wird aber auch von
dem Nachfolger ins Klo¬
ster gesteckt.
8 l. ALEXIUS Comnc-
nus , Ifaaci Comneni
Sohn, Wird von den
Türken und Saracenen
sehr geplagt, sucht ver¬
geblich den ersten Kreuz¬
zug der Occidentadi-
schen Christen zu verhin¬
dern. Robertus.HerZog
in Apulien, bekriegt ihn
in Griechenland.