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Auch die Tierwelt ist reich entwickelt und ähnelt derjenigen Vorder-
indiens. (Vertreter nennen!)
Die Bodenschätze (Erze, Kohlen, Edelsteine) können noch besser
ausgebeutet werden.
Die Bewohner sind in der großen Mehrzahl Jndochinesen (Buddhi-
sten). Dazu komme« Malaien (Malakka — meist Mohammedaner),
Europäer (Christen) und andere Bevölkerungselemente.
Auf der Halbinsel besteht neben den britischen und französischen
Besitzungen noch das völlig selbständige Königreich Siam.
Britische Besitzungen: 1. Birma (l^mal Deutschland, 6 bis 7
Mill. Einw.), tut Stromgebiete des Jrawadi. Die Hauptstadt ist Ran-
gun (220000 Einw., größter Ausfuhrhafen für Reis). Wichtige Handels-
Plätze sind noch Mandate (180000 Einw.) und Moulmein (Saluen-
Mündung — Tikholz). 2. Das Gebiet auf der Halbinsel Malakka mit
Singapur [185 000 Einw., die wichtigste der Straits-Settlements
(Straßenniederlassungen), Knotenpunkt der Dampferlinien von Europa
nach Asien, Welthandelsplatz — Nachweis!). 3. Die Insel Pinang
(Prinz Wales-Insel), westlich von Malakka (Ausfuhr von Gewürzen
n. a. m.). 4. Die Andamanen und Nikobaren (Strafkolonien).
Das Königreich Siam (Stromgebiet des Menam und ein kleiner
Teil von Malakka, l^mal Deutschland, 61/2 Mill. Einw.) hat sich eu-
ropäischer (deutscher) Kultur zugänglich gezeigt (Studienkommissionen,
Reisen des Königs und anderer Familienmitglieder nach Europa bzw.
Deutschland — Verkehrswesen und Armee). Die Hauptstadt des Landes
ist Bangkok (600000 Einw., größte Stadt der Halbinsel Hinderindien,
auf beiden Seiten des Menam, Jnselstadt, bedeutende Reisausfuhr).
Französische Besitzungen bzw. Schutzgebiete (11/4 ntal Deutschland,
etwa 22 Mill. Einw.): 1. Kambodja und 2. Nieder-Cochinchina mit
Saigon (ßaigong, 70000 Einw., wichtiger Verkehrs- und Handelsplatz,
östlich vom Mündungsdelta des Mekong). 3. Annam oder Ober-Co-
chinchina (das östliche Küstengebiet mit Hue (Hauptstadt, an der Ost-
küste Hinderindiens), Tongking und Hanoi (am Songka, 100000 Einw.,
fruchtbare Umgebung).
Die Malaiische Inselwelt.
(2,2 Mill. qkm = 4 mal Deutschland, 45 Mill. Einw.)
Die Inseln des Malaiischen Archipels liegen zu beiden
Seiten des Äquators.
Unter den vier Inselgruppen sind zunächst die Großen Sunda-
inseln zu erwähnen. Zu diesen rechnen Sumatra, Java, Vorneo
und Celebes. Die Insel Sumatra, welche sich in der Richtung von
Nordwesten nach Südosten erstreckt, ist durch die Straße von
Malakka vom Festlande Hinterindien geschieden. Die sich an-
schließende, ebenfalls langgestreckte Insel Java trennt wieder die
Sundastraße von Sumatra. Nördlich von Java — durch die Java-
See, einen Teil des Indischen Ozeans, getrennt — liegt die massige
Insel Borneo, die größte unter den Sundainseln. (Die Größen-
Verhältnisse siehe unten!) Die vierte, die vielgegliederte Insel
Celebes, ist von Borneo durch die Makassarstraße geschieden.