38
Einleitung
Po ully, Salli er, Freret in Mem. cle l'ac. cles inscr. T. 6; Heyne in
Comment. 8. Golt. vol. 14 p. 107. 143 sqq,; Schelling in Paulus
Memorab. St. 5.
Mythus im strengeren Sinne ist schon Kunstwerk, aus Sagen und mannigfalti¬
gen Wahrnehmungen zur anschaulichen Betrachtung gestaltet; er ist einfacher,
bildlicher Ausdruck für Anschauung des Geschehenen oder für kindliche
Betrachtung, d. h. für Glauben an eine Kraft oder an Unsichtbares, dessen
Daseyn und Wirksamkeit aus Erscheinungen gefolgert wird; und kann daher
nicht anders als wundersam und dunkel seyn. Vergl. PH. Buttmann in
Abhandl. der Berliner Ak.; Mythologus. Berl. 1828. 2. 8. Creuzer
Symbolik (oben S. 42); C. O. Müller Prolegomena zu einer wissenschaiil.
Mythologie. Götling. 1825* 8; * Jen. ALZ. 1825 No. 1 fll. — Allegorie,
gleichviel, ob sie aus der mit Armuth des sinnlichen Ausdrucks ringenden
Vorstellung oder aus absichtlich-bildlicher Verhüllung eines Gedankens oder
einer Erfahrung entstanden ist, kann nur auf das vorsichtigste von der höheren
Kritik historisch berücksichtigt werden,
36.
L) Denkmäler, häufig schärferer chronologischer Bezeichnung
ermangelnd und zur historischen Benutzung, welche nach sicher gestellter
Aechtheit, von Kenntniß ihres Zeitalters, ihres Gegenstandes und ihrer
Bedeutung abhanget, der erläuternden Sage oder schriftlichen Ueberliefe-
rung bedürfend, gewähren der combinirenden Forschung ergiebige Aus¬
beute und leisten für Veranschaulichung des gesellschaftlichen Zustandes,
örtlicher Eigenthümlichkeiten und Ereignisse der Vergangenheit, wesent¬
liche Dienste. Sie sind theils unabsichtliche, theils absichtliche Erinne¬
rungzeichen an Zustände, Begebenheiten und Personen. Zu jenen ge-
hören Ueberbleibfel von Städten und Prachtgebäuden (Persepolis, Pal¬
myra, Pompeji, Herkulanum, Stabiä, Cumä u. s. w., Pyramiden, Tem¬
pel u. s. w.), Säulen, Steine, Altäre, Lagergräben, Verschanzungcn;
Kunstwerke aller Art, Geräthschaften, Waffen Münzen (bey denen die,
historisch oft wichtige Schrift als zufälliger Nebenbestandtheil erscheint)
u. m. a. Als absichtliche Erinnerungzeichen gelten Denkmünzen,
Denksäulen (Obelisken), Abbildungen von Personen und Ereignissen
durch Eingraben, Malercy und Bildhauerey, besonders für das Mit¬
telalter Wappen und Siegel. Mehre Classen der Denkmäler sind mit
gedeihlichem Erfolge gesammelt, erläutert und zum Theile auch wissen¬
schaftlich bearbeitet worden; namentlich ist dieses in Ansehung der Alter-
thümer und Kunstgeschichte mehrer alter Völker, z. B. der Griechen und
Römer, der Hebräer, Aegypter, Hindu, Etrusker u. m. a., auch der im
Mittelalter hervorgetretenen germanischen Nationen geschehen; der man¬
nigfaltigen neuen Entdeckungen und Untersuchungen, und der Bereiche¬
rungen durch viele Reisende nicht zu gedenken. Eigene wissenschaftliche