Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte

Einleitung. 
1. Die ersten Menschen. 
§. 1. Nachdem Gott das Weltall erschaffen, den Himmel mit 
Sonne, Mond und Sternen geschmückt, die Erde mit Pflanzen bekleidet 
und mit Thieren belebt hatte, schuf er nach seinem Bilde den Men¬ 
schen, die Krone der Schöpfung und bestimmte ihn durch Verleihung 
der Vernunft zum Herrn des Erdbodens. Sündlos ging das erste 
Menschenpaar aus der Hand des Schöpfers hervor., und lebte in Un¬ 
schuld und Kindlichkeit an seinem ursprünglichen Wohnorte, dem Pa¬ 
radiese, bis es durch Uebertretung eines göttlichen Gebots dieses para¬ 
diesischen Zustandes verlustig ging. — Nunmehr mußten sie und ihre 
Nachkommen unter Mühe und Arbeit ihr Leben zubringen; es erwachten 
die Leidenschaften und störten das friedliche Zusammenleben; die unge¬ 
stümen Triebe einer wilden, ungebandigten Natur stürzten die jungen 
Geschlechter immer tiefer in die Verirrungen der Sünde, bis zuletzt eine 
große Wasserfluth, Sündfluth genannt, alle Menschen außer Noah 
und seiner Familie von der Erde vertilgte. — Noah's Geschlecht mehrte 
sich indessen bald wieder so sehr, daß die jüngern, von seinen drei 
Söhnen Sem, Ham und Japhet abstammenden Generationen sich 
über die benachbarten Lander verbreiten mußten, weil die Hcimath 
sie nicht mehr fassen konnte. Sie zogen aus nach allen vier Himmels¬ 
gegenden, bevölkerten die Länder der drei ältesten Erdtheile Asien, 
Afrika und Europa und bildeten nach der Verschiedenheit der 
Sprachen verschiedene Nationen. — Sems Geschlecht, zu dem 
man alle, dem semitischen Sprachstamme angehörenden Völker, als 
Hebräer, Chaldäer, Syrer, Araber, rechnet, behielt die ur¬ 
sprünglichen Wohnsitze in Asien, indeß Hains Nachkommen sich über 
Afrika verbreitet und Japhcts Abkömmlinge Europa bevölkert haben
	        
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