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Geschichte des Mittelalters.
und Herrschlust erzeuget, und so müssen uns auch jezt blutiger
Mlsbrauck der Staatskrafr und leidenschaftliches Hinausftre-
ben über die herkömmlichen Gründen politischer Mrksamfeit
begegnen. Mit mistrauischcr Aufmerksamkeit fingen benach¬
barte Staaten an sich zu beobachten und vielfache gegenseiti¬
ge Berührungen der Völker und ihrer Regierungen machten
Theilnahme an freinden Angelegenheiten daib zum wesentli¬
chen Bestandteile des Fürstenberufes. Unter Italiens klei¬
nen Fürstenthümern bildet sich eine durch innere Lage und
äußere Verhältnisse bedingte trug- und ränkevolle Sraats-
kunst aus, deren Grundsätze zu den meisten Regierungen des
südwestlichen Europa übergingen, als Italien, seit Frank¬
reichs Versuch auf Neapel [1494]/ Tummelplatz für die
Reibungen Spaniens, Frankreichs und Oefterreich's gewor¬
ben war. Die Entstehung des türkischen Reichs in Europa
[1453] wurde für die christlichen Staaten Veranlassung zu
einer scheinbaren Einheit des politischen Systems, welches je¬
doch von geringer Treue und Dauer war. — An Quellen
und Geschichtschreibern ist kein Mangel; die Werke der lez-
teren gewinnen an Kunftwerth und Vollständigkeit; viele sind
in der Muttersprache abgcfaßt. — Der Schauplatz ist fast
ausschließlich in Europa.
3) Allgemeinere Geschichte von Matieo Palmieri st. 1475;
Dominik. Anton sus EB. zu Florenz, st. 1459; Pietro
Ranz ano st. 1492; Marc. An t. Coccius Sabe lli cus
st. 1506. Werner Rolevink st. 1502; Ioh. Nauclerus st.
1510; Hartm. Sch edel st. 1514. — Für Einzelnes sind, außer
Asneas Sylvius st. 1464, bemerkenswert!): die Florentiner
D ino Co m va gn i e st. 1323 ; G io v. st. 1348, Mat t. £. 1363
und Filippo Villani st. ». 1404; G0r0 Dati st. 1455 u.
s. w.; die Spanier P. L0vez de Avala st. 1427; Fern. Pe¬
lez d e G u z m a n ft. ». 1450 ; Ferna« de Pulgar st. 148Ñ
u.s.w.; die Franzosen J. Froissart st. n. 1400; Enguer¬
ra nd de Monstre!et st. 1453î Phil, de la Elite de
Commines st. 1509; die Teutschen Iac. Twin g er v. Kö¬
nigshoven 1586; I. Gensbein st. n. 1402; Conr. Bvthe
1489-
2) Ueber Erweiterung der Erdkunde s. oben S. 33.34.